Im Prozess um den Tod des Kötheners Markus B. hat das Landgericht Dessau am Freitag die Urteile verkündet.
Der 17 Jahre alte hauptangeklagte Afghane wurde zu einem Jahr und fünf Monaten Gefängnis verurteilt, sein 19-jähriger Landsmann wegen zusätzlich zwei weiterer Taten zu einer Gesamtstrafe von einem Jahr und acht Monaten. Verurteilt wurden die beiden jungen Männer wegen Körperverletzung mit Todesfolge nach Jugendstrafrecht - die Aussetzung zur Bewährung ist möglich.
Im Gerichtssaal kam es bei Verkündung des Strafmaßes zu tumultartigen Szenen. Angehörige des Opfers klagten lautstark über das offensichtlich ihrer Ansicht nach zu geringe Strafmaß.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die beiden Angeklagten sollen am 8. September letzten Jahres auf einem Spielplatz im Osten der Köthener Innenstadt auf den 22-jährigen Markus B. eingeschlagen und eingetreten haben, woraufhin dieser verstarb. Vorher war es zu einer Auseinandersetzung gekommen, bei der die beiden zur Tatzeit 17 und 18 Jahre alten jungen Männern mit Landsleuten über eine Vaterschaft in Streit geraten waren.
Mit leeren Bierflaschen und Holzlatten waren sie aufeinander losgegangen. Den Ermittlungen zufolge kam unter anderem der 22-jährige Markus B. dazu, um den Streit zu schlichten. Nach der Tat kam es in Köthen zu Demonstrationen.
Dazu Alice Weidel, Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag:
„Für einen solch laschen Umgang mit den Tätern haben die Bürger kein Verständnis. Rechnet man die Untersuchungshaft zur Strafe hinzu, kommen die beiden Afghanen in Kürze wieder auf freien Fuß. Das ist unverantwortlich den Bürgern gegenüber, auf die diese tickenden Zeitbomben erneut losgelassen werden. Sie sollten sofort nach Verbüßung der Haftstrafe abgeschoben werden. Darüber hinaus müssen solche und andere Straftaten endlich mit der vollen Härte des Gesetzes geahndet werden!“
Foto: Köthen (Anhalt), über dts Nachrichtenagentur