Das 35 Milliarden Euro schwere Rettungspaket für Hypo Real Estate ist geplatzt. DasDAX-Unternehmen kämpft nun ums Überleben. Wie es weiter geht, ist derzeit völlig unsicher.
Wie die Bank mitteilte, ist die Kreditzusage durch mehrereFinanzinstitute nicht mehr gültig. Nach Informationen der "Welt amSonntag" stellte die Deutsche Bank bei einer Prüfung fest, dass dieHRE bereits kurzfristig deutlich mehr Geld brauche. Laut Deutscher Bankfehlten dem Vernehmen nach bis Jahresende bis zu 50 Milliarden Euro undbis Ende 2009 sogar 70 bis 100 Milliarden Euro.
Die Zeit drängt: Eine Lösungmüsste bis Eröffnung der Aktienmärkte am Montag gefunden werden. NachAngaben eines Konzernsprechers gibt es Signale der irische Regierung,dass sie Maßnahmen zur Stützung der in Irland angesiedelten TochterDepfa prüfe, die die HRE in den Strudel der Finanzkrise gerissen hatte.
Die Finanzbranche sehe keinen weiteren Spielraum für eine größereUnterstützung der HRE, hieß es in der "Welt am Sonntag" zu denInformationen über einen höheren Liquiditätsbedarf. "Es istallerhöchste Zeit, dass die Bundesregierung den Ernst der Lageerkennt", zitierte das Blatt einen Bankmanager.
Branchenbeobachter hatten nicht ausgeschlossen, dass dieFinanzindustrie Druck auf den Bund ausüben wollte, damit dieser sichnoch stärker bei der Rettung der Hypo Real Estate engagiere. NachInformationen aus dem Umfeld der Verhandlungen strebte die Brancheanfänglich eine Verstaatlichung des Immobilien- und Staatsfinanzierersan.
Die"Welt am Sonntag" berichtete, die Deutsche Bank habe die neuen Zahlenzum Liquditätsbedarf in einer Telefonkonferenz am Freitagabend genannt,an der neben Vertretern der Bundesanstalt fürFinanzdienstleistungsaufsicht und der Bundesbank auch Manager allerBankengruppen und der Versicherungsbranche teilgenommen hätten.