Die ARD, der SPIEGEL und praktisch die gesamte Presse berichteten, dass der mutmaßliche Mörder von Lübcke bei "Combat 18" bis zuletzt mitmischte. Jetzt kommt raus: Es war eine Verwechslung.
Laut einem Medienbericht soll Stephan E. im Frühling beim Treffen einer Neonazi-Gruppe gesehen worden sein. Ermittler prüfen mögliche Verbindungen. Doch nach SPIEGEL-TV-Recherchen handelt es sich wohl um eine Verwechslung.
Das ARD-Magazin "Monitor" hatte ein Foto von einem konspirativen Treffen von Neonazis der Gruppe "Combat 18" im sächsischen Mücka präsentiert und daraus geschlussfolgert, der Tatverdächtige Stephan E. habe "bis zuletzt" in Kontakt mit militanten Neonazis gestanden.
Doch nach Recherchen von SPIEGEL TV handelte es sich wohl um eine Verwechslung. Davon gehen auch die Sicherheitsbehörden inzwischen aus: Bei dem Mann auf dem von "Monitor" präsentierten Foto dürfte es sich um Karsten H. handeln. Der 34-Jährige gehört zum Umfeld der Neonazi-Musikband "Oidoxie".
Aus sächsischen Sicherheitskreisen heißt es, der Staatsschutz und der Verfassungsschutz gingen davon aus, dass das Foto Karsten H. zeige, nicht Stephan E. Offiziell wollte sich von den Ermittlern niemand äußern.