Der Börsengang der Deutschen Bahn wird verschoben. Nach Informationen der Financial Times Deutschland aus Finanzmarktkreisen soll der Staatskonzern nicht Ende Oktober, sondern frühestens im November teilprivatisiert werden. Hintergrund ist die Finanzkrise, die die Suche nach Investoren derzeit massiv erschwert.
Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte bereits Anfang dieser Woche Zweifel am bisherigen Zeitplan geäußert.In Berlin traf sich am Donnerstag der Bahn-Lenkungsausschuss mit Vertretern von Banken, Bahn und Bund, um über die Teilprivatisierung zu beraten. Ursprünglich hatte das Gremium bei dem Treffen über die Preisspanne entscheiden wollen, mit der ab kommenden Montag die Zeichnungsfrist für Privatanleger beginnen sollte.
Politiker aller Parteien hatten zuletzt gefordert, den Börsengang zu stoppen. Es sei unsicher, ob die angestrebten 4 bis 5 Mrd. Euro derzeit am Markt erzielt werden können. Die Erstnotierung war für den 27. Oktober geplant. Ein Anteil von 24,9 Prozent an der Tochter "DB Mobility Logistics" für den Personen- und Güterverkehr soll verkauft werden. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hatte an dem Zeitplan bislang unbeirrt festgehalten und gemeinsam mit Finanzvorstand Diethelm Sack noch in den vergangenen Tagen um institutionelle Investoren geworben, vor allem in London und in Moskau.