Berlin: 174 Millionen für Bauberatung beim Hauptstadtflughafen BER
Die Berliner Flughafengesellschaft FBB hatte im vorigen Jahr 174 Millionen Euro für Berater- und Gutachterleistungen bereitgestellt, aber nicht bilanziert.
Ein Jahr zuvor waren es sogar 346 Millionen Euro. Die Summen werden nur im Anhang des Geschäftsberichtes als »außerbilanzielle Geschäfte« erwähnt, sind also nicht Bestandteil der Konzernbilanz. Ein Sprecher sagt, es handle sich im Wesentlichen um Leistungen für den BER, etwa Technische Infrastruktur und die Ausbauprojekte. Mangelnde Transparenz hat auch der emeritierte Wirtschaftsprofessor Hans Georg Gemünden festgestellt.
Er hat das Rechenwerk der Flughafengesellschaft analysiert und mit den Unterlagen anderer deutscher Airports verglichen. Während die Flughafengesellschaften Hamburg und Düsseldorf mit der Luftfahrt immerhin kleine Gewinne erwirtschaften, produziert der Berliner Flugbetrieb seit 2006 nur Verluste – bis heute 1,59 Milliarden Euro.
Der bilanzierte Wert des seit über sieben Jahren brachliegenden BER habe sich aber von 2011 bis 2018 nahezu verdoppelt, von 2,5 Milliarden auf 4,9 Milliarden Euro. Gemünden hält das für womöglich »weit überhöht«.
Er rechne damit, dass die Manager zur Inbetriebnahme des BER eine erhebliche Wertberichtigung vornehmen müssen, »weil zwar viel verbaut, aber schließlich kein neuer Flughafen seitdem gebaut wurde«. Die Betreiber beteuern dagegen, korrekt nach »handelsrechtlichen Vorschriften« gehandelt zu haben.