Präsidentschaftskandidat Sodann: "Das war doch eine Kabarett-Nummer - Ich will aber immer noch den Sozialismus aufbauen oder so was Ähnliches"
Der Bundespräsidentschaftskandidat der Linken, Peter Sodann, hat demChef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, fehlenden Humor vorgeworfen.Er wundere sich über die Aufregung, die seine Äußerungen, er würde Ackermannam liebsten verhaften, hervorgerufen haben. "Das war doch eine Kabarett-Nummer.Herr Ackermann hat keinen Humor", sagte Sodann im Interview mit SPIEGELONLINE. Wenn er nun die scharfe Kritik an Ackermann aus der Bundesregierunghöre, "kann ich so falsch nicht gelegen haben", sagte Sodann.
Kritisch äußerte sich der 72-jährige Schauspielerüber die sozialen Verhältnisse in Deutschland. Sozial Benachteiligte müsstensich "vor den Behörden regelrecht ausziehen", um überhaupt staatlicheLeistungen zu beziehen, Gutverdienern würden Steuererleichterungen dagegen"regelrecht hinterhergeworfen, das ist für mich undemokratisch",sagte Sodann. Das Grundgesetz der Bundesrepublik sei dennoch "einesder besten, die es gibt. Ich wüsste sogar kein besseres!" Als Bundespräsidentwolle er "für alle sprechen, auch für den Hartz-IV-Empfänger".
Auch heute noch erinnere er sich gern an dieDDR, sagte Sodann. "Es war ja nicht alles so schlecht, dass ich jedenTag unterm Tisch rumkriechen musste." Er habe die deutsche Einheitnach dem Mauerfall 1989 begrüßt, sagte Sodann, und weiter: "Ich willaber immer noch den Sozialismus aufbauen oder so was Ähnliches. Wenn US-PräsidentGeorge W. Bush sagt, der Kapitalismus sei etwas Wunderbares, kann ich ihmnicht glauben."