Allgemeine Zeitung Mainz: Konsumieren statt verzagen Kommentar zu Börsen und Banken
Während die Kanzlerin im fernen China mit den Großenund Starken Asiens über eine umfassende Reform des globalen Finanzsystems diskutiert und dabei von Peking wirklich ermutigende Zusagen für viele neue Geschäfte erhält, herrscht an den Börsen weltweit pure Panik. Es ist die Furcht vor einer weltweiten Rezession, die Nikkei, Dax und Dow erneut abgrundtief stürzen lässt.
Das wird noch eine ziemliche Weile so weiter gehen, da darf man sich keinen Illusionen hingeben, denn Börsianer und ihre Kunden denken oftweder langfristig noch handeln sie wirklich rational. Man muss indes kein Experte sein, um zu verstehen, dass die weltweit beschlossenen Rettungspakete für die Banken gar nicht über Nacht wirken können, angedachte Konjunkturstützen wie hierzulande oder auch schon beschlossene wie in Frankreich oder den USA ebenfalls ihre Zeit brauchen, bevor sie wirken können.
Die kommende Stagnation würde unweigerlich zu einer tiefen Rezession, wenn wir uns als Verbraucher von der Panik an den Börsen anstecken lassen würden. Am aktuellen Beispiel der Autohersteller lässt sich lehrbuchartig ablesen, was dann auch mit den großen Rest der Wirtschaft passieren kann. Ein Blick auf das jüngste Politbarometer zeigt indes, dass die Nation weit entfernt davon ist, in Panik zu verfallen.
Eine deutliche Mehrheit der Bürger steht hinter den Beschlüssen der Bundesregierung zur Stützung der Banken, eine ebenso große stünde auch entschlossen hinter Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur, wohl wissend, dass da massiv Steuergelder in Anspruch genommen werden müssen.
Unser Geld ist bei deutschen Banken, Volksbanken und Sparkassen bestens aufgehoben. Einen Teil davon zu nutzen, um sich das eine oder andere trotz aller Ungewissheit anzuschaffen, wäre ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen Stagnation und Rezession. Was uns im kommenden Jahr widerfährt, liegt also ein Stück weit auch in unserer Hand.