G20-Treffen will neue Verkehrsregeln für den Finanzmarkt einführen. Geopolitische Spannungen nehmen zu. Gerüchte um Irankrieg. Annäherung zwischen Obama und Medwedew?
Zum ersten Mal treffensich die G20-Länder in Washington an diesem Wochenende, um ein neuesWelt-Finanzsystem mit neuen Regeln zu beraten, um der globalenFinanzkrise Herr zu werden und um zukünftige globale Finanzkrisen zuvermeiden. Bush machte zwar schon im Vorfeld deutlich, dass er von zuviel staatlicher Regulierung nichts hält; positiv zu bewerten istaber, dass nun auch die Entwicklungsländer mit im Boot sind, um dieWelt zu retten, denn ohne sie geht es nicht.
Obama blieb demTreffen in Washington noch fern, da er erst die offizielleAmtseinführung am 20. Januar abwarten will, bevor er tätig wird. Erwird in den nächsten Tagen die Minister und die Regierung benennen.Obama setzt dabei offensichtlich auf die neue „Frauen-Power“. Einheißer Kandidat für den Posten des Außenministers ist Hillary Clinton.Wer es auch immer sein wird; es stehen auch außenpolitisch der USAgroße Herausforderungen bevor wie vor allen das weiter Vorgehen bei derIranfrage.
Es gibt Gerüchte, wonach Israel den Irannoch vor der offiziellen Amtseinführung von Obama als US-Präsident denIran angreifen wird, um Obama vor vollendete Tatsachen zu stellen.Hinter dem Plan stecken Seilschaften des Pentagons und dies istsicherlich auch ein Ansinnen von dem noch amtierenden „Ruinator“ Bush.
Dies würde denWeltbörsen dann den letzten Dolchstoss verpassen. Aber auch dieBeziehungen zu Russland müssen verbessert werden. Denn was dieWeltbörsen jetzt am wenigsten gebrauchen können, ist eineAufrüstungsspirale aufgrund eines „Stationierungswettlaufs“ von Raketenunweit der russischen Grenze. Auch hier ist eine Politik mit Augenmassgefragt und kein neuer „kalter Krieg“.
Das wichtigste für dieWeltbörsen ist immer noch die „Friedensdividende“, die bei einem neuen„kalten Krieg“ gefährdet wäre. Aber auch Terroranschläge oder einAttentat auf Obama würden die Börsen in einen Schockzustand bringen,wenn sie gelingen sollten.
Ich empfehle Obama im Übrigen einenSaunabesuch zusammen mit Medwedew in Russland, um auf neue entspannendeGedanken zu kommen. Es ist für den Weltfrieden von großer Bedeutung,dass die Chemie zwischen den beiden Präsidenten der Großmächte stimmtund dass sie sich gegenseitig mit Respekt auf Augenhöhe begegnen.
Auch wäre eswünschenswert, wenn Obama den Versuch unternimmt, Russland diestrategische Partnerschaft anzubieten nach dem bewährten Motto: „If youcan´t beat him join him!“ Die USA werden mit Iran/Irak, Afghanistan undvor allem dem neuen Pulverfass Pakistan (als Atommacht) genug zu tunhaben. Eine Konfrontation mit Russland würde ins Leere laufen undverheerende Auswirkungen haben.
Die Tage des georgischen Präsidenten Saakaschwilli dürften gezählt sein. In derUkraine wird am 7. Dezember das Parlament neu gewählt. Ukraine undGeorgien wollen schnell in die NATO, was zu zusätzlichen Spannungen mitRussland führen wird. Die USA sollten Russland jetzt dieWTO-Mitgliedschaft auch NATO-Mitgliedschaft sowie eine strategischePartnerschaft anbieten. Dann kommen wir viel schneller aus der Kriseheraus. Alles andere, insbesondere Protektionismus und die Betonungnationaler Interessen, würden die Krise jedoch verstärken. 1929 lässtgrüssen!
Man kann nur hoffen, dass auf demG20-Gipfel der Rahmen geschaffen wird, der trotz offensichtlicherWeltwirtschaftsrezession wieder mehr Vertrauen in den Markt bringt.„Geld muss fliessen“, sonst versiegt die Wirtschaft. Kalifornien gibtim Moment noch die Richtung vor: es brennt überall und dieBrandursache ist unklar.
Ähnlich sieht es aufden globalen Finanzmärkten aus. Man kann also nur hoffen, dass die G20der Welt und den Weltbörsen mehr Hoffung geben. Und man kann nurhoffen, dass ich Obama und Medwedew nicht allzu sehr von derRüstungslobby vereinnahmen lassen wie es die Vorgänger noch taten.
Auch hier besteht dieChance für einen Neubeginn einer Abrüstungs- und nichtAufrüstungsspirale, die sich keine der beiden Großmächte im Momenterlauben kann und die ins Verderben führt. Obama ist die Chance füreinen Neuanfang und einem Paradigmawechsel. Die USA sind im Moment sehrverwundbar und müssen aufpassen, dass die Dinge nicht völlig aus demRuder laufen. Die harten Realitäten sind unangenehm, aber man musssich ihnen stellen.
Obama, sei daher wachsam, was der Bush-Clanjetzt bis zur Amtsübergabe am 20. Januar noch im Schilde führt - auchwas die Iranfrage angeht. Und rette jetzt General Motors mit weiteren25 Mrd. USD, da wir sonst einen zweiten „Lehmann Brothers Fall“verkraften müssen und weit über 200.000 Arbeitsplätze dann verlorengehen. Dann sind wir schneller in einem 1929-Sezenario als uns liebist. In Kalifornien brennt es lichterloh, an den Weltfinanzmärkten undder Realwirtschaft auch!