Angesichts des anhaltenden Falls des Ölpreises hat sich Iran einem Zeitungsbericht zufolge in das als sicher geltende Gold geflüchtet. Die Geldreserven seien in das Edelmetall umgewandelt worden, damit das Land in der Zukunft nicht mehr so vielen Problemen gegenüberstehe, zitierte die Wirtschaftszeitung "Pul" in ihrer Samstagausgabe den Regierungsberater Modschtaba Samareh-Haschemi. Zu weiteren Einzelheiten äußerte er sich allerdings nicht.
Der Golfstaat ist der weltweit viertgrößte Öl-Produzent und hat wegen der Rekordjagd des Öls zur Jahresmitte riesige Gewinne aus Exporten erzielt. Seitdem fiel der Preis für den Rohstoff allerdings um mehr als 60 Prozent und kostete am Freitag etwa 57 Dollar pro Fass.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte im August mitgeteilt, dass dem Iran mittelfristig ein Leistungsbilanzdefizit drohe, wenn der Ölpreis unter 75 Dollar pro Barrel falle. Angesichts der finanziellen Isolation des Landes sei dieses nur schwer auszugleichen.
Der Direktor für Bergbau der staatlichen iranischen Behörde für Geologie und Erz-Exploration Behrouz Borna sagte, dass die Goldreserven des Landes in diesem Fiskaljahr (endet im März 2009) um 15 Tonnen zulegen werden. Davon würden 10 Tonnen aus dem Westen des Landes stammen und der Rest aus dem Osten. Die derzeitigen nachgewiesenen Goldreserven lägen zwischen 250 und 300 Tonnen.