US-Verbraucherpreise sinken kräftig. Der Abwärtstrend bei der US-Inflation ist noch lange nicht zu Ende. Baubeginne und Baugenehmigungen auf historischen Tiefs.
Die US-Verbraucherpreise sind im Oktober um 1,0% gegenüber dem Vormonatgefallen. Die Jahresrate gab von 4,9% auf 3,7% nach. Verantwortlichhierfür waren erwartungsgemäß vor allem die um 8,6% sinkendenEnergiepreise.
Die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel gab jedochüberraschenderweise ebenfalls nach, wenn auch nur leicht um 0,1%. DieJahresrate fiel hier von 2,5% auf 2,2%. Deutlich nachgebende Preisewaren dabei bei Bekleidung und Autos zu registrieren.
Bei anderenGütergruppen hielten sich die Preissteigerungen in engen Grenzen. Beiden gestern veröffentlichten Kern-Erzeugerpreisen war es noch zu einemkräftigen Anstieg um 0,4% gekommen. Die Diskrepanz zwischen derEntwicklung der Erzeuger- und der Verbraucherpreise weist darauf hin,dass es den Unternehmen in Anbetracht der schwachen Nachfrage nichtgelingt, steigende Einstandspreise an den Endverbraucher weiter zugeben, sondern dass sie vielmehr zu Preiszugeständnissen gezwungensind, um Waren absetzen zu können.
Der Abwärtstrend bei der US-Inflation ist noch lange nicht zu Ende. Inden kommenden Monaten wird die Inflationsrate weiterhin markant sinken..
Die Baubeginne in den USA sind im Oktober von revidiert 828 Tsd.Einheiten auf 791 Tsd. Einheiten gefallen. Sie lagen damit aber nochleicht über den Erwartungen. Die Baugenehmigungen stürzten dagegenregelrecht ab, von 805 Tsd. Einheiten auf 708 Tsd. Einheiten. BeideGrößen verzeichneten damit ihren tiefsten Stand seit ihrer Erfassung imJahr 1959 bzw. 1960.
Die Niveaus beim US-Wohnungsbau sind - so sollte man meinen -inzwischen so niedrig, dass es eigentlich kaum noch weit nach untengehen kann. Die Baugenehmigungen zeigen aber etwas Anderes. Wir führenderen drastischen Rückgang auf die Finanzkrise zurück, die wohl vieleBauherren dazu bewogen hat, auf neue Projekte zu verzichten oder diesevorläufig auf Eis, sei es aus Vorsichtsgründen oder aufgrund vonFinanzierungsproblemen.
Weit kann es allerdings nicht mehr nach unten gehen. Die Finanzkrise inden USA dürfte aktuell oder spätestens in den nächsten Monaten für denallerletzten Abwärtsschub beim US-Wohnungsbau sorgen. Um dieJahreswende dürften dann Baubeginne und Baugenehmigungen ein Niveauerreicht haben, von dem aus es nur noch nach oben gehen kann.
Heinrich BayerPostbank Research
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