Wenn die Börse auf Rekordfahrt ist, häufen sich die Kaufempfehlungen. Im Bärenmarkt dagegen werden merkwürdige Kursziele formuliert. Bestes Beispiel: Als General Motors auf 60-Jahres-Tief steht, gibt die Deutsche Bank eine Verkaufsempfehlung heraus mit Kursziel Null. Besser spät als nie, könnte man sagen. Doch wie hilfreich sind solche Analysen?
Kurz vor dem Banken-Kollaps kommen auch noch mal die Analysten auf den Plan und geben skurrile Anlageempfehlungen ab. Papiere, die schon monatelang auf Talfahrt waren werden auf "Verkauf" gestellt und Kursziele im Cent-Bereich genannt.
Jakob Schmidt von Schmidt Research Partners geht davon aus, dass zum Beispiel der Aktienkurs der Citgroup gegen Null tendiert. Die Bank habe "zu viele schwarze Löcher, die Bilanz sei zu undurchsichtig und das Haus sei zu hoch geleveraged" , sagte Schmidt auf CNBC.
Philipp Zieschang, Analyst der UBS, stuft die Aktie von Hypo RealEstate unverändert mit "sell" ein.
Im Rahmen einer Branchenstudie werde am Kursziel von 1,00 EURfestgehalten. Für Banken werde 2009 ein sehr schwieriges Jahr. DieVerwässerung durch Kapitalerhöhungen, Kosten für staatliche Hilfen,Abschreibungen und fallende Aktienkurse würden die Ergebnisse belasten.
Kursrallys seien aber dennoch möglich, wenn sich die Erkenntnis durchsetze, dass es nicht so schlimm werde wie befürchtet.
Die geschäftlichen Perspektiven der Hypo Real würden sich kaumabschätzen lassen. Die Kosten für das staatliche Hilfspaket würdenvoraussichtlich die Gewinne der kommenden Jahre aufzehren.
Vor diesem Hintergrund sprechen die Analysten der UBS für die Aktie von Hypo Real Estate weiterhin eine Verkaufsempfehlung aus.
Zuvor hatte die Commerzbank das Papier auf "Verkaufen" gesetzt mit Kursziel 0,50 Euro.