Welche Ironie. Die Vorstandsvorsitzenden der drei großen Automobilkonzerne GM, Ford und Chryslerflogen gestern mit Privatjets nach Washington, um dort nach Steuergeldern fürdie Rettung ihrer Unternehmen zu fragen.
„Es ist eine bittere Ironie, Luxus-Privatjets nach Washington D.C. fliegen zulassen, aus denen Leute entsteigen, die ihre Hand aufhalten und erzählen, dasssie jetzt Kosten einsparen und rationalisieren müssen“, entzürnt sich derrepublikanische Abgeordnete Gary Ackerman laut CNN. Er fügt hinzu: „Hätte mandie nicht einfach auf erste Klasse in einem Linienflug herunterstufen können?Das hätte und zumindest den guten Willen signalisiert.“
Die Vorstandschefs Alan Mulally von Ford, Robert Nardelli von Chrysler undRichard Wagoner von GM ersuchen zusammen 25 Milliarden US-Dollar zur Stützungihrer in Schieflage geratenen Autobauer.
Der republikanische Abgeordnete Brad Sherman fragte gestern zu Beginn derAnhörung, welche der Anwesenden Vertreter der Autoindustrie mit kommerziellenAirlines angereist sei. Keiner meldete sich. Sherman fragte anschließend, ob dennjemand bereit wäre, seinen Privatjet zu verkaufen und noch heute mitkommerziellen Airlines zurückzufliegen. Erneut ging keine Hand nach oben.