Aus der Rubrik Unfassbares hier zwei Meldungen von heute, die wie die Faust aufs Auge zusammenpassen und fast genau zeitgleich reinkamen:
1. Entscheidung: Landesbank hilft Merckle
Die Landesbank Baden-Würrtemberg eilt jetzt doch dem durch Fehlspekulationen an der Börse gebeutelten Unternehmer Adolf Merckle zu Hilfe. Ministerpräsident Günther Oettinger freut sich.Handelsblatt: Es ist getan: Der von hohen Börsenverlusten betroffene Unternehmer Adolf Merckle erhält Hilfe von der Landesbank Baden- Württemberg (LBBW). Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sagte am Donnerstag in Stuttgart, er sei froh, dass Merckles Firmen Ratiopharm und HeidelbergCement "eigenständig in die Zukunft" gehen können. "Die Landesbank war handlungsfähig", sagte Oettinger. Details nannte er nicht.
2. Finanzkrise Landesbank Baden-Württemberg stürzt vom Thron
Seit kurzem steht das Rettungspaket über fünf Milliarden Euro für die angeschlagene Landesbank Baden-Württemberg. Die Finanzkrise hat Siegfried Jaschinski, den Chef der Landesbank, härter getroffen als ursprünglich zugegeben.
Für die geplante Kapitalspritze von fünf Milliarden Euro wollen die Anteilseigner eine Beteiligungsgesellschaft gründen. Die Sparkassen, die zusammen mit dem Land Hauptanteilseigner der LBBW sind, haben dieser Lösung nach langem Ringen zugestimmt. Gestern Abend votierte eine knappe Mehrheit der Sparkassen dafür, die Kapitalgesellschaft mitzutragen.
Offen war dagegen Angaben aus Finanzkreisen zufolge bis zuletzt, ob die zusätzlich vorgesehene Bürgschaft von 20 bis 30 Milliarden Euro vom Bund oder vom Land aufgebracht wird.
=> Wundert sich in diesem unseren (?) Lande noch irgendjemand, wenn die Sozialisten argumentativ und in Wahlen Oberwasser bekommen? Und dass man einigen ihrer Argumentationen selbst als Freimarkt-Vertreter (im klassischen Sinne, nicht im Sinne des pervertierten fraktionellen Zentralbank-Papiergeldsystems) und Libertärer ZUSTIMMEN muss?? So zB dem Altlinken Scharf-Rhetoriker Egon Kreutzer, der eben wie nachfolgend kommentiert hat:
"Herr Merckle hat seinen Platz unter dem Schirm ergattert. Die Landesbank Baden Württemberg hat, offenbar unter dem Einfluss eindringlicher Bitten des Herrn Oettinger, Hilfe geleistet. Wie? Darüber schweigt man sich aus. Das geht den blöden Steuerzahler schließlich auch nichts an. Der kommt muss ja am Ende bloß dafür aufkommen, dass der Gewinn des Herrn Piech nicht auch noch zum Verlust des Herrn Merckle wird."
Muss jetzt nicht die EU-Kommission an die Rampe treten und fordern, dass im Interesse der Gleichbehandlung alle Verluste aus Börsenspekulationen (oberhalb einer Bagatellgrenze von 10 Millionen Euro) von den Landesbanken zu tragen sind? "
=> Sind wirklich 10 Mio die "Bagatellgrenze"? Oder darf sogar der Bürger und Kleinsparer irgendwann unter den Schirm "seines" Staates?
=> Wie häufig passt hier mal wieder Goethe (Zauberlehrling): "Die ich rief die Geister, werd´ ich nun nicht los!" Wo die Grenze der Bailouts ziehen, Frau Merkel? Herr Paulson? Eines erscheint sicher: Die Leser dieses Artikels gehören nicht zur privilegierten Kaste der zu Rettenden. Treffend formuliert das heute auch der Chefredakteur eines Börsenbriefs Martin Stephan ("Wahrer Wohlstand"):
" Kennen Sie eine Branche, die so protegiert wird wie die Geldwirtschaft? Also ich nicht! Und bitte nehmen Sie nicht an, dass dies ein (System-)Zufall ist, schauen Sie lieber in die Spielanleitung, denn da steht geschrieben wie die Hierarchie aufgebaut ist: Ganz unten ist der Bürger und ganz oben ist sicherlich nicht die Regierung oder „Vater Staat“. Diese Krise führt jedem vor Augen auf welchem Rang er sich befindet"
=> Klar ist mittlerweile: Wir sind alle keine Staatsbürger mehr. Immerhin aber noch StaatsBÜRGEN. [Für die Staats-, Bank-, Korruptions-, Unfähigkeits- und Casino-Schulden der Mächtigen!]
=> Nur das fraktional aus dem Nichts geschaffene Papiergeld ermöglicht und stützt diese Kaste und ihren fortgesetzten Volksbetrug. Das Ende rückt näher - durch solche Aktionen mit großen Schritten. Got Gold?