Obwohl sich die deutschen Aktien ihrem Vier-Jahres-Tief nähern, will die Allianz derzeit keine Aktien kaufen. "Ich glaube nicht, dass wir die tiefsten Stände bereits gesehen haben", sagte Maximilian Zimmerer, Chef der Allianz-Lebensversicherungs AG, dem Tagesspiegel (Montagausgabe), "die Märkte sind noch sehr wackelig."
Mit einem Kapitalanlagevermögenvon rund 130 Milliarden Euro gehört die Allianz zu den wichtigsten institutionellen Anlegern. Die Allianz Leben hat derzeit noch eine Aktienquote von sieben Prozent, wenn man nur die börsennotierten Unternehmen einbezieht. Rechnet man weitere Firmenbeteiligungen außerhalb der Börse hinzu, sind es rund zehn Prozent. "Damit dürften wir in der Branche einen Spitzenplatz einnehmen", sagte Zimmerer. Zu Beginn des Jahres hatte die Versicherung noch eine Aktienquote von 18,8 Prozent gehabt.
Zimmerer glaubt nicht, dass eine deutsche Versicherung das Rettungspaket des Staates zur Bekämpfung der Finanzkrise in Anspruch nehmen wird. Dennoch würden auch die Versicherer unter der Krise leiden, räumte Zimmerer ein: "Wir kaufen und verkaufen Staatsanleihen, Pfandbriefe, Unternehmensanleihen und Aktien. Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten lassen uns daher keineswegs kalt."
Bei der Riester-Rente scheint der Höhepunkt erreicht zu sein, teilte Zimmerer weiter mit. Das Neugeschäft sei rückläufig, sowohl inder Lebensversicherung als auch in der Fondsbranche. "Wir hatten offensichtlich den Höhepunkt im letzten Jahr", berichtete der Versicherungschef. Inzwischen hätten rund zwölf Millionen Bürger Riester-Verträge abgeschlossen, "da kann nicht jedes Jahr die Zahl der Neuabschlüsse steigen."