Porsche hatte über den Erwerb von Aktien und sogenannten cash-gesettelten Optionen auf VW-Aktien dafür gesorgt, dass nur noch gut fünf Prozent der VW-Stammaktien frei handelbar waren.
Ein Bankenkonsortium unter Führung von Merrill Lynch hatte die Papiere gekauft und denDeal über die kanadische Maple Bank abgewickelt. Erst am 26. Oktober gab Porsche bekannt, dass man Zugriff auf knapp 75 Prozent der VW-Aktien habe. Weil dasLand Niedersachsen auch 20 Prozent hält, waren kaum VW-Aktien auf dem Markt.
Hedgefonds und Banken konnten den Kauf von VW-Aktien, auf den sie sich in Anlagegeschäften verpflichtet hatten, nur zu stark steigenden Kursen abwickeln. Anwaltskanzleien rekonstruieren nun minutiös die Schritte von Porsche.
KonzernchefWendelin Wiedeking und sein Finanzvorstand Holger Härter betonen, man habe dieGesetze strikt eingehalten und sogar mehr Informationen geliefert als vorgeschrieben. So hatte Porsche bereits am 3. März bekanntgegeben, über 50 Prozent an VW übernehmen zu wollen – allen hätte klar sein müssen, dass nur wenige Aktien frei handelbar sind.DER SPIEGEL 49/2008