DER SPIEGEL online berichtet:
Die weltweite Finanzkrise hatte sich im September verschärft. Verschreckte Anleger suchten daraufhin ihr Heil in der jahrtausendealten Währung Gold. Und zwar so massiv, dass die Internet-Server von Pro Aurum unter der Last von Anfragen zeitweise zusammenbrachen. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Neuinteressent noch in diesem Jahr Gold kaufen kann", sagt auch Martin Siegel, Inhaber der Handelsfirma Westgold.
Probleme bei den Prägestätten sorgen für leere Lager
Der Engpass liegt in den Prägestätten. Die Firmen W. C. Heraeus und Umicor, die den größten Teil der deutschen Nachfrage nach Goldbarren decken, konnten noch im vergangenen Frühjahr mit der Nachfrage Schritt halten – nun nicht mehr. "Schon seit mehreren Wochen sind alle Warenquellen versiegt. So etwas gab es sonst nur maximal eine Woche lang", berichtet Sebastian Hoffmann, Vertriebsleiter beim Händler MP Edelmetalle.
Auch Konkurrent Pro Aurum leidet unter Warenmangel. "Wir haben bis jetzt dreimal so viel Umsatz gemacht wie im gesamten Vorjahr. Hätten wir genug Ware gehabt, wäre es das Fünffache", sagt Vertriebschef David Reymann. Mit genauen Zahlen hält er sich jedoch wie die gesamte Branche zurück.
Die Warenknappheit führte dazu, dass Goldkäufer inzwischen satte Aufschläge auf den Börsenpreis zahlen. Die Welt der Börse und der Goldmarkt für Privatanleger haben sich abgekoppelt.
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