Liebe Leser,
Vivendi hat für die ersten 9 Monate hervorragende Zahlen präsentiert. Der Umsatz stieg um 1,3% auf 7,7 Mrd €. Dabei konnte der Gewinn um fast ein Drittel gesteigert werden. Unterm Strich lag der Gewinn bei 0,49 € pro Aktie. Vor diesem Hintergrund scheint die Misere rund um den Streamingdienst „watchever“ vergessen. Aufgrund der harten Konkurrenz und der miserablen Zahlen musste Vivendi seinen Streamingdienst vollständig einstellen. Der Siegeszug von Netflix, Amazon Prime & Co war nicht mehr aufzuhalten.
Der Fokus liegt zukünftig stärker auf dem Pay-TV-Geschäft
Vivendi hatte klar den Kürzeren gezogen, konnte aber frühzeitig aus dem unprofitablen Geschäft aussteigen. Der Medienkonzern ist so nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Nicht unbedeutender war der Verkauf der Beteiligung am Spielehersteller Blizzard Activision, der große Spielereihen wie „World of Warcraft“ oder „Diablo“ her vorgebracht hat. Doch Vivendi scheint einen genauen Plan zu haben, und diesen konsequent umzusetzen.
Der französische Medienkonzern möchte sich zukünftig stärker auf das Pay-TV-Geschäft konzentrieren. Dazu ist eine teilweise Übernahme von Mediaset geplant, einem Konkurrenten, der ehemals von Skandalpolitiker Silvio Berlusconi gegründet wurde. Vivendi strebt eine Beteiligung von rund 30% an. Berlusconi, der mit seiner Finanzholding ebenfalls große Anteile an Mediaset hält, protestiert. Ob daraus ein echter Rechtsstreit wird, bleibt abzuwarten.