Liebe Leser,
Ende vergangener Woche verkaufte Zalando-Finanzvorstand Rubin Ritter Anteile an seinem Unternehmen im Wert von insgesamt 2,46 Mio. Euro. Die Geschäfte wurden am 2. und 3. März zu einem Verkaufspreis von 35,84 bzw. 36,25 Euro je Aktie abgewickelt.
Ein anders gelagerter Fall
Müssen Sie sich nun als Anleger nun Sorgen machen, dass die Kapitäne das sinkende Schiff verlassen? Verkaufende Manager haben zweifelsfrei ein Geschmäckle im Börsenbusiness. Da kommt schnell der Verdacht auf, jemand mit Insiderinformationen hat kein Vertrauen in seine Firma. Doch der Fall Ritter ist aus meiner Sicht etwas anders gelagert.
Zum einen ist Ritter Mitbegründer von Zalando und damit auch Mitinhaber der Gesellschaft. Das unterscheidet ihn schon mal von einem angestellten Spitzenmanager. Zum anderen hat er vor etwa anderthalb Jahren in einem Interview sein Salär bekannt gegeben: 200.000 Euro. Ich will mich jetzt nicht zu der Bemerkung versteigen, dass es sich dabei um ein „bescheidenes“ Einkommen handelt. Aber im Vergleich zu anderen Finanzvorständen deutscher Topunternehmen dürfte es sich um ein eher niedrig angesetztes Gehalt handeln. Insofern stellt der Aktienverkauf für ihn eine Möglichkeit dar, als Inhaber vom Erfolg seiner Geschäftsidee zu profitieren. Das ist vollkommen legitim, denke ich.
Insgesamt 12,3 Mio. Euro erlöst
Allerdings ist natürlich auffällig, wie viele seiner Aktien er in den letzten Monaten zu Bargeld gemacht hat. Denn die jüngste Transaktion war nicht der erste Verkauf. Im August 2016 erlöste Ritter etwa 3,5 Mio. Euro, im November 2015 waren es 3,25 Mio. Euro und im März 2016 3,1 Mio. Euro. Das macht summa summarum 12,3 Mio. Euro. Wie sagt man in so einem Fall? Da hat wohl jemand ausgesorgt.