Lieber Leser,
die Aktie der Berliner Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet ist nach dem überraschenden Anteilsverkauf des schwedischen Investors Kinnevik deutlich in die Knie gegangen. In den vergangenen 14 Tagen büßte das im SDAX gelistete Papier mehr als ein Fünftel seines Wertes ein. Dabei wurden gleich mehrere Unterstützungslinien nach unten durchbrochen, zuletzt fiel die Aktie sogar unter einen massiven Widerstand bei 17,50 Euro. Die Hoffnung auf eine Bodenbildung hat sich bislang nicht erfüllt. Wichtig wird es nun sein, dass wenigstens die Unterstützungslinie bei 17,00 Euro gehalten werden kann.
Analysten nach wie vor pro Rocket Internet
Den Rückhalt der Analysten hat Rocket Internet nichtsdestotrotz auf seiner Seite. Der groß angelegte Rückzug von Kinnevik hat jedenfalls keine Neubewertungen zur Folge gehabt. Zuletzt hatte sich die Deutsche Bank demonstrativ hinter die Startup-Schmiede gestellt und ihr „Buy“-Votum mit einem Kursziel von 30,00 Euro bekräftigt. Laut dem Analysten Benjamin Kohnke sei der Anteilsverkauf Ausdruck einer veränderten Investmentstrategie von Kinnevik. Er zeigte sich allerdings überrascht von dem Zeitpunkt der Maßnahme.
Das muss jetzt geschehen
Fakt ist, dass Rocket Internet in diesem Jahr liefern muss. Das Unternehmen muss sich an seinem selbst formulierten Ziel messen lassen, dass mindestens drei der Unternehmen im Beteiligungsportfolio bis Ende 2017 die Gewinnschwelle erreichen. Hinzu kommt der geplante Börsengang der Essenslieferanten-Plattform Delivery Hero. Die Firma soll voraussichtlich im Laufe des dritten Quartals mit einer Bewertung zwischen mutmaßlich 2,9 und 3,5 Mrd. Euro an die Börse gebracht werden. Ein erfolgreicher IPO würde Rocket Internet, das einen Anteil von rund 37 Prozent hält, vermutlich kräftig nach vorne spülen.