Lieber Leser,
so schnell kann es gehen. In meinem letzten Artikel zu Wirecard mit dem Titel „Fällt in den nächsten Tagen das Allzeithoch?“ hatte ich darüber berichtet, dass sich der TecDAX-Titel mit schnellen Schritten an sein Rekordhoch vom Oktober 2015 (48,96 Euro) heranpirscht. Und was soll ich sagen? Nur einen Tag später ist es soweit. Im Tagesverlauf konnte das Papier im Xetra-Handel eine neue Bestmarke bei 48,98 Euro realisieren.
Wie ist es dazu gekommen?
Erst Ende vergangener Woche hatte der Zahlungsabwickler die Übernahme des Prepaid-Kreditkartengeschäfts der Citigroup unter Dach und Fach gebracht. Durch die Akquisition öffnen sich für Wirecard die Türen zum wichtigen Markt in Nordamerika. Entsprechend groß war die Freude bei den Anlegern, die die Meldung mit kräftigen Kursgewinnen honorierten. Und scheinbar hat das in der Nähe von München angesiedelte Unternehmen Gefallen an Geschäften mit der US-Bank gefunden. Denn nur kurze Zeit später kann gleich der nächste Deal mit der Citigroup verkündet werden.
Diesmal geht es um das Kundenportfolio im Kreditkartengeschäft für den asiatisch-pazifischen Raum. Besagtes Portfolio umfasst einen Kundenstamm von mehr als 20.000 Händlern mit Kartenakzeptanz in insgesamt 11 Märkten, darunter Hongkong, Singapur, Indien und Australien. Wirecard teilte mit, dass die Übernahme bis Juni nächsten Jahres abgeschlossen sein soll. Im Jahr darauf soll das Geschäft bereits mehr als 20 Mio. Euro zum operativen Ergebnis (Ebitda) beisteuern.
Was sagen die Analysten?
Analysten der DZ Bank und Warburg Research lobten das Geschäft, da sich hierdurch das Transaktionsvolumen von Wirecard erhöhe und dies wiederum auf lange Sicht die Margen ankurbeln dürfte. Zudem seien Synergien realisierbar. Warburg Research-Analyst Jochen Reichert sieht den fairen Kurs bei 60,00 Euro und traut der Aktie damit immer noch knapp 23 Prozent Aufwärtspotenzial zu.