Lieber Leser,
die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Das französische Energieunternehmen Engie hat laut Nachrichtenagentur Bloomberg Interesse an RWEs Ökotochter Innogy. Mit der Übernahme könnte Engie sein Portfolio an Ökostrom erweitern und von den Netzen profitieren. Weder RWE noch Engie wollten sich zu den Gerüchten äußern. Aktuell hält RWE noch 77% an seiner Tochtergesellschaft. Laut Konzernleitung wäre eine Reduktion des Anteils auf bis zu 51% möglich.
Die Märkte zeigten sich begeistert. Die Kurse von Innogy und RWE gingen durch die Decke. Sie legten bereits im vorbörslichen Handel um jeweils 3% und 4% zu.
Da war ja noch was?
In diesem Trubel ging fast unter, dass RWE zeitgleich seine Zahlen für 2016 präsentiert hat. Der Stromversorger wies einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro aus. Dieser entsprach allerdings den Analystenerwartungen und hatte deshalb kaum Einfluss auf den Kurswert. RWE-Chef Schmitz erklärte, dass man die Probleme mit dem Atomausstieg überwunden habe und sich nun auf die Versorgungssicherheit fokussieren könne: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“
Wie alle großen Energiekonzerne hatte RWE in den letzten Jahren sehr mit der Energiewende und dem Preisverfall an den Strommärkten zu kämpfen. Die Tochter Innogy bringt der Mutter Entlastung, da sich das Ökostromgeschäft insgesamt positiv entwickelt.