Liebe Leser,
mit Einführung der Elektromobilität werden die Karten unter den Autoherstellern neu gemischt. Das mag wie eine Binsenweisheit klingen. Aber diese Erkenntnis trifft auch Bereiche, in denen man dies zunächst nicht für möglich halten würde. Denn ist Ihnen bewusst, welcher Teil dieses Autos der Zukunft demnächst der werthaltigste ist? Es ist die Batterie, die laut VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh rund „40 Prozent der Wertschöpfung“ ausmachen wird. Und daran will Volkswagen kräftig mitverdienen. Besser gesagt: Die chinesische Konkurrenz in die Schranken weisen, die auf diesem Gebiet bisher weltweit marktführend ist.
Kooperation mit anderen deutschen Herstellern denkbar?
Vor der Produktion steht aber zunächst die Forschung. Diese soll im Motorenwerk Salzgitter stattfinden. Die ersten Einstellungen von Fachpersonal sind bereits erfolgt. Würde man diesen Schritt nun nicht tun, wäre man auf absehbare Zeit abhängig von chinesischen Herstellern und deren Preisvorstellungen. Der US-Konkurrent Tesla ist mit seiner Gigafactory bereits mit gutem Vorbild vorangegangen.
Und ich kann mir sogar vorstellen, dass sich die deutschen Autokonzerne bei diesem Thema in absehbarer Zeit zusammenschließen werden, sodass die voraussichtlichen Investitionskosten in Milliardenhöhe nicht alleine an Volkswagen hängen bleiben. Ähnlich gelagerte Kooperationsprojekte gab es ja bereits zuletzt – siehe Kartendienst „Here“, der für das vernetzte Fahren von großer Bedeutung ist. Den Dienst haben Daimler, BMW und VW-Tochter Audi gemeinsam von Nokia erworben. Daimler wiederum hat zum Beispiel erst kürzlich in den US-Marktführer für Ladestationen investiert. Diese Mitgift könnte man in solch eine „Vernunftehe“ mit einbringen, da alle davon profitieren.