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Gazprom: Die Einlull-Taktik scheint aufzugehen!

Liebe Leser,

der russische Gasgigant Gazprom setzte in den vergangenen zehn Jahren alles daran, die Vormachtstellung in Sachen Gas in Europa zu erreichen und zu behaupten. Das oberste Ziel war und ist die Schaffung einer für Gazprom lukrativen Abhängigkeitssituation des europäischen Marktes. Der Staatskonzern kontrolliert ein gewaltiges Netz an Gas-Pipelines, welches für die Versorgung der europäischen Bedürfnisse mittlerweile unerlässlich geworden ist. Die Kontrolle über einen großen Teil der europäischen Gaslieferungen birgt zudem gewaltiges politisches Potential, das von der russischen Regierung mehrfach eingesetzt wurde.

Aggressive Geschäftspolitik

Gazprom gerät aufgrund seiner aggressiven Geschäftspolitik zunehmend ins Visier der europäischen Kartellwächter. Konkret geht es derzeit um eine von der EU-Kommission im Jahre 2015 geäußerten Beschwerde, welche die vorherrschende Stellung des Konzerns in Polen, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, der Slowakei sowie in den drei baltischen Staaten bemängelt. Gazprom versuche jene Gasmärkte abzuschotten und verstoße damit gegen EU-Kartellrichtlinien, so die EU-Behörde im Jahre 2015.

Neue Bewegung im Wettbewerbsstreit

Wie die Nachrichtenagentur Reuters jüngst meldete, gebe es neue Bewegung in jenem Fall. Der russische Gigant habe Zugeständnisse geäußert, um wettbewerbstechnische Bedenken zu negieren. Im Zuge dessen will der Staatskonzern die für den Wettbewerb hinderlichen Monopolklauseln abschaffen und darüber hinaus fairere Preise anbieten.

EU-Kommission gibt sich optimistisch

Die EU-Kommission sieht die Kompromissbereitschaft des Konzerns als Chance, den seit Jahren schwelenden Streit beizulegen. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager kommentierte wie folgt: „Durch die Angebote von Gazprom werden unsere wettbewerbsrechtlichen Bedenken ausgeräumt“. Weiterhin ist die Europapolitikerin davon überzeugt, „dass die Verpflichtungszusagen von Gazprom die uneingeschränkte Lieferung von Gas in Mittel- und Osteuropa zu wettbewerbsbestimmten Preisen ermöglichen.“

Mega-Strafe abgewendet?

Die Versprechen Gazproms in dieser Sache sind jedenfalls kaum verwunderlich. Denn im Falle einer Missachtung der EU-Wettbewerbsregeln könnte dem russischen Riesen eine Milliardenstrafe in Höhe von 10 Prozent des Konzernumsatzes drohen. 2015 belief sich der weltweite Umsatz des Gaslieferanten auf 82,9 Milliarden Euro.

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