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die Aktien des Energieversorgers RWE befinden sich seit Mitte Dezember auf dem Weg nach oben und konnten in dieser Zeit rund 30 Prozent zulegen. In diesen Tagen erwiesen sich Meldungen des Nachrichtendienstes Bloomberg über das Interesse des französischen Rivalen Engie an einer Übernahme der RWE-Ökostromtochter Innogy als kurstreibend.
Der Essener DAX-Riese hält nach dem Börsengang von Innogy derzeit noch 77 Prozent der Anteile und könnte die Beteiligung einem Aufsichtsratsbeschluss zufolge bis auf 51 Prozent reduzieren, wie RWE-Chef Martin Schmitz erklärte. Die Mitteilung ließ Raum für Spekulationen, da der Manager nicht wie zuvor eine dauerhafte Mehrheitsbeteiligung beschwor.
Am Tag darauf folgte aus Frankreich zumindest ein Dementi für den Kauf einer Minderheitsbeteiligung. „Wir haben kein Interesse“, sagte Engie-Vorstandschefin Isabelle Kocher. Der Konzern fokussiere sich auf die Umsetzung der eigenen Strategie und sei nicht an einer Transformation interessiert. Gleichwohl blieben die Berichte über eine Komplettübernahme unkommentiert.
Analysten zeigen sich nach Zahlen zufrieden
RWE hatte zuletzt seine endgültigen Zahlen für 2016 vorgelegt und einen überzeugenden Ausblick für das laufende Jahr geliefert. Hier erwartet der Essener Konzern einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) in einer Bandbreite von 5,4 bis 5,7 Mrd. Euro, nach 5,4 Mrd. Euro in 2016. Der bereinigte Nettogewinn soll indes um bis zu 0,5 Mrd. Euro auf 1,0 bis 1,3 Mrd. Euro verbessert werden. Bei den Analysten von JP Morgan, der DZ Bank, RBC Capital und NordLB kam der Ausblick gut an und wurde teils mit Kurszielanhebungen honoriert. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 14,71 Euro aber nur minimal über dem aktuellen Kursniveau.