Liebe Leser,
Sie werden sich vermutlich angesichts der Überschrift erst einmal verwundert die Augen gerieben haben. Was soll an den Insiderverkäufen von Verbio-Aufsichtsrat Dr. Georg Pollert gut sein, die dieser kürzlich getätigt hat? Schließlich schickte diese Aktion den Kurswert deutlich auf Talfahrt. Alleine am Mittwochmorgen betrug der Verlust zwischenzeitlich 8 %. Doch angesichts der Aktionärsstruktur sehe ich in der Tat ein positives Zeichen. Das Unternehmen öffnet sich damit ein Stück weit stärker dem Börsenmarkt. Davon profitieren auf lange Sicht alle Privatanleger.
Die Besitzverhältnisse
Zur Erläuterung: Von der VERBIO Vereinigte BioEnergie AG sind derzeit 63 Mio. Stammaktien im Umlauf. Das Wörtchen „Umlauf“ ist in diesem Zusammenhang aber relativ zu betrachten. Denn rund 68,5 % der Anteilsscheine befinden sich im Besitz von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern. Namentlich sind dies nach Unternehmensangaben der Vorstandsvorsitzende Claus Sauter, der Vorstand Einkauf und Logistik Bernd Sauter, der Aufsichtsrat Dr. Georg Pollert, die Familienmitglieder Daniela und Marion Sauter sowie die Pollert Holding GmbH & Co. KG.
Lediglich 27,87 % der Aktien sind im Streubesitz. Wenn Dr. Pollert also ein Aktienpaket von rund 350.000 Anteilsscheinen mit einem Millionenwert auf den Markt wirft, hat dies natürlich kurzfristige Auswirkungen auf den Kurs. Pollert verkaufte bis zu einem Maximalpreis von 13,25 Euro pro Stück. Mittwochmorgen notierte die Aktie bereits knapp unter 11 Euro. So viel Volatilität waren die Anleger zuletzt nicht mehr gewohnt, als es nur noch aufwärts zu gehen schien. Doch der Streubesitz hat sich nun um etwa 0,5 % erhöht. Und Kurskorrekturen, die nicht auf Fundamentaldaten oder Negativschlagzeilen gründen, haben noch jeder Aktie gutgetan.