Lieber Investor,
eine Alternative zum Gold wäre der chinesische Yuan. Aber mal ehrlich, welcher zutiefst verunsicherte europäische Anleger wird sein Geld schon gerne in einer kommunistisch geführten und vom frei zugänglichen Internet teilweise abgeschnittenen Volksrepublik in Sicherheit bringen wollen? Es werden vermutlich nicht sehr viele sein, sodass auch dieser Fluchtweg nur eine theoretische Alternative ohne praktische Konsequenzen bleiben wird.
Bleiben als Alternative noch die Edelmetalle. Hier ist in erster Linie an das Gold zu denken, denn der Silbermarkt ist zu klein, um größere Geldmengen aufzunehmen, und die Edelmetalle Platin und Palladium haben so gut wie keine Investmentnachfrage. Wir dürfen deshalb davon ausgehen, dass auch der Goldpreis ein wichtiger Indikator für den Gesundheitszustand des Euros darstellt.
Noch schlägt dieser Indikator nicht an, denn in den letzten Monaten verloren Euro und Gold in trauter Harmonie an Boden gegenüber dem immer stärker werdenden US-Dollar. Der Euro nähert sich der Parität und auch das Gold hat sich weit von seinen Höchstkursen aus den Anfangsjahren der Dekade entfernt.
Gold als Absicherungsinstrument derzeit nicht gefragt
Dieser Zustand wird nicht ewig anhalten. Er ist auch der Tatsache geschuldet, dass die internationalen Investoren das Gold wieder stärker als Renditeobjekt sehen und seine Absicherungsfunktion demgegenüber schwächer werten. Auch das Kreditausfallrisiko wird derzeit von vielen Anlegern nicht gesehen. Dabei müsste eigentlich jeder wissen, dass die Euros, die er in seinem Portemonnaie trägt, nichts anderes als Schuldscheine sind.
Nicht auszudenken was mit dem Goldpreis passiert, wenn die Bürger der Euro-Zone eines Morgens aufwachen und feststellen, dass sie statt windiger Kreditversprechen doch lieber das älteste Geld der Menschheit besitzen möchten und erst die Konten und Geldautomaten plündern und anschließend an die Goldschalter stürmen.