Lieber Investor,
wenn eine Währung zerbricht oder zu zerbrechen droht, sind Fluchtbewegungen sehr wahrscheinlich. Erst recht dann, wenn es sich um eine große Währung handelt, deren möglicher Zerfall viele betreffen wird. Man mag vom Euro halten, was man will, dass er einen großen Währungsblock darstellt, ist nicht zu bestreiten. Entsprechend groß ist auch das Fluchtpotential, das ihm innewohnt.
Flucht ja, aber wohin?
Zu sehen sind diese Fluchtbewegungen bereits heute, jedoch eher innerhalb der Gemeinschaftswährung. Die Target 2-Salden steigen wieder an und signalisieren uns damit, dass die Ungleichgewichte innerhalb der Gemeinschaftswährung wachsen. Das tun sie, weil die Sparer in den südlichen Ländern einen Teil ihrer Ersparnisse in den stabileren Norden transferieren.
Ob dort der erhoffte Schutz zu finden ist, wird die Zukunft zeigen. Der nächste an sich nur logische Schritt wäre nun eine Flucht in andere Währungen. Wir können davon ausgehen, dass die Sparer diesen Weg umso schneller beschreiten werden, je mehr sie davon ausgehen müssen, dass ihr Geld auch im Norden des Euroraums nicht mehr sicher ist.
In welche Währungen wird die Masse der Anleger im Fall der Fälle fliehen? Einige werden es sicher mit dem Schweizer Franken und der Norwegischen Krone versuchen. Für die breite Masse wird diese Fluchttüre jedoch verschlossen bleiben, denn beide Währungen sind viel zu klein, als dass sie all die Gelder aufnehmen könnten, die im Fall des endgültigen Zusammenbruchs der Währungsunion aus dem Euro kurzzeitig herausdrängen werden.
Spiegelt der Goldpreis diese Gefahren wider?
Auffangen können diese große Fluchtbewegungen nur große, wirtschaftliche starke Länder und Währungen. Zu nennen sind hier die USA mit dem US-Dollar, dessen Außenwert in einem solchen Szenario explodieren und Waren aus dem Ausland so billig machen würde, dass Donald Trump die Strafzölle auf europäische Produkte im Tagesrhythmus anheben müsste, will er die Arbeitsplätze in den USA halten, die er dort zu bewahren verspricht.