Lieber Leser,
die Papiere von PNE Wind sind in den letzten Wochen wieder so richtig zum Leben erwacht. Im Februar gelang der Ausbruch aus einer seit April letzten Jahres andauernden Seitwärtsbewegung. Was genau der Auslöser für den Kursanstieg von mehr als 20 Prozent war, ist nicht so leicht zu sagen.
Kann Ergebnisziel eingehalten werden?
Das im ÖkoDAX gelistete Unternehmen hatte in letzter Zeit reihenweise gute Nachrichten zu vermelden. Ende 2016 wurde der Verkauf von 80 Prozent an einem großen Windpark-Portfolio (YieldCo) an Allianz Global Investors unter Dach und Fach gebracht. Dies hat dem Unternehmen mehr als 100 Mio. Euro in die Kassen gespült und so die Hoffnung am Leben erhalten, das selbst formulierte Ergebnisziel für 2016 doch noch zu erreichen. PNE Wind hatte ein Ebit in Höhe von 100 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Experten gehen für die am 30. März anberaumte Bilanzpressekonferenz allerdings „nur“ von etwa 95 Mio. Euro aus.
Rückzug von Großaktionär beflügelte den Kurs
Das neue Jahr begann ebenfalls ereignisreich. Zunächst konnte das Offshore-Windprojekt „Atlantis I“ an Vattenfall veräußert werden, dann folgte der Planfeststellungsbeschluss für den an DONG Energy verkauften Nordsee-Windpark „Gode Wind 3“. Letzteres sicherte PNE Wind eine Meilensteinzahlung in Millionenhöhe zu. Die Aktie zeigte sich von all diesen Meldungen zunächst unbeeindruckt.
Der plötzliche Kurssprung war also eine verspätete Reaktion, mitunter aber wohl auch die Folge einer veränderten Aktionärsstruktur. Denn Mitte Februar informierte PNE Wind darüber, dass der langjährige Großaktionär Volker Friedrichsen sein Aktienpaket über knapp 15 Prozent abgestoßen habe. Warum dies von Bedeutung ist? Der Investor stand im Mittelpunkt des internen Machtkampfes bei PNE Wind. In diesen Tagen konnte das Papier noch einmal zulegen und eine wichtige Hürde bei 2,60 Euro überschreiten.