Lieber Leser,
so kann es einem kleinen Fisch am Börsenmarkt ergehen. Under Armours Aufstieg wurde noch vor einigen Jahren schwer gefeiert. Ein kleines Unternehmen, das Nike und Adidas die Stirn bietet. Ein Kampf David gegen Goliath. Und so sieht es aktuell für Under Armour aus: Die Aktie des Sportbekleidungsherstellers ist spätestens seit der Veröffentlichung des letzten Jahresgeschäftsberichts und der Anpassung der Prognosen nach unten die am meisten leerverkaufte Aktie im S&P 500 Index. Mehr als 20 % des Free Floats werden von Leerverkäufern gehalten, die auf den Kurssturz wetten. Viel Feind, viel Ehr‘? An der Börse zieht dieser Spruch nicht. Die Aktie hat sich den Hass der Hedgefonds aufgeladen. Und für Privatanleger droht akute Verbrennungsgefahr, wenn sie dieses Papier anrühren.
Keine zweite Chance mehr?
Wie das Ganze ausgeht, kann man aktuell nicht sagen. Doch das schiere Volumen an Short-Positionen spricht schon eine eindeutige Sprache, welche Entwicklung am wahrscheinlichsten ist. Eine zweite Chance wird es so schnell nicht geben, es sei denn das Unternehmen wird geschluckt. Doch zu welchem Preis? Gemessen an den Partner-Verträgen, die Under Armour mit Vereinen und Sportverbänden hat, dürfte das Interesse der beiden großen Rivalen Adidas und Nike nur verhalten sein. Die sind eher damit beschäftigt, sich gegenseitig die Verträge abzuluchsen.