Lieber Leser,
Silver Wheaton ist ein sogenanntes Royalty- und Streaming-Unternehmen, was so viel heißt, dass der größte Umsatz aus der Finanzierung anderer Minenbetreiber kommt. Durch diese Finanzierung können sich solche Unternehmen entweder einen günstigen Preis für das Metall sichern oder werden an den Umsätzen des geförderten Minenbetreibers beteiligt.
Besonders in Zeiten, in denen Minenbetreiber nur sehr schwer an Kredite kommen (meist bei fallenden Preisen), boomen diese Geschäfte. Die größten Unternehmen, die sich an solchen Finanzierungen beteiligen, sind Franco-Nevada Corp., Royal Gold Corp. und Silver Wheaton Corp. Das Geschäftsmodell ist auch der Grund dafür, warum die Aktie von Silver Wheaton auf die stark stagnierenden Edelmetall-Preise weniger reagierte als Aktien von einigen der Peers in dem Sektor.
Das Problem von Silver Wheaton
Ein Problem in der jüngsten Vergangenheit von Silver Wheaton sind daher weniger die stagnierenden Gold-und Silberpreise gewesen, sondern der Umstand, dass die kanadische Steuerbehörde (CRA) von dem Unternehmen Steuernachzahlungen einfordert. Der Streit um die Höhe der Nachzahlung ist bisher nicht gelöst, aber eine Einigung könnte in Sicht sein.
Der CEO des Unternehmens, Randy Smallwood, gab kürzlich bekannt, er wäre damit einverstanden, sich auf einen Betrag zwischen 5-10 Mio. kanadische Dollar zu einigen. Gleichzeitig gab er zu verstehen, dass der Konzern bei einer höheren Forderung seitens der CRA den Weg vor Gericht wählen würde. Es scheint so, als mache Smallwood Druck, um die eigenen Anleger zu beruhigen. Ob diese Verhandlungsstrategie jedoch fruchtet, bleibt abzuwarten. Denn vor Mitte des Jahres wird eine Entscheidung nicht erwartet.