Lieber Leser,
der Silberpreis stand kurz vor einem starken Run. Doch der stagnierende Goldpreis bzw. die Aussicht auf stark steigende Zinsen in den USA haben dem ein vorübergehendes Ende bereitet. Der Silberpreis hat die Angewohnheit, in starken Bullenmärkten den Goldpreis outzuperformen. In Abwärtstrends fällt der Silberpreis stärker und dynamischer als der Goldpreis.
Gold-Silver-Ratio weiterhin konsolidierend
Diese Entwicklungen sind auch kurzfristig zu erkennen. Und zwar an der Gold-Silver-Ratio. Diese ist kurz zuvor aus der Konsolidierungszone nach unten ausgebrochen und hat den Ausbruch beim Silberpreis aus dem mittelfristigen Abwärtstrend zunächst bestätigt. Doch mit dem Einbruch des Goldpreises infolge bald steigender Zinsen in den USA fiel auch der Silberpreis. Die Gold-Silver-Ratio stieg in diesem Fall erneut in die Konsolidierungszone und deutet einen Fehlausbruch an. Diese kurzfristigen Bewegungen in der Gold-Silver-Ratio sind jedoch kaum von Bedeutung.
Gold-Silver-Ratio in der längerfristigen Betrachtung
Wichtiger ist die mittel- bis längerfristige Betrachtung der Gold-Silver-Ratio. Diese befindet sich zwar langfristig in einem Aufwärtstrend, doch mittelfristig hat sich ein Abwärtstrend etabliert, der immer noch eine gute Chance auf die Fortsetzung hat. Die Gold-Silver-Ratio hat Ende Februar 2016 das letzte Hoch ausgebildet. Seitdem ist sie bis dato um ca. 15,50 % gefallen. Damit wurde der 100-Wochendurchschnitt unterschritten. Der 200-Wochendurchschnitt hat jedoch bisher gehalten. Er bildet gleichzeitig die untere Begrenzung der aktuellen Konsolidierungsformation.
Fazit
Zusammenfassend kann daher gesagt werden: Der Silberpreis bleibt aus der markttechnischen Perspektive weiterhin in seinem mittelfristigen Aufwertungstrend gegenüber dem Goldpreis, sofern der 100-Wochendurchschnitt nicht erneut überschritten wird. Dieser verläuft aktuell bei 73,15 Feinunzen Silber je Feinunze Gold.