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VW: Wird dieses rapide Wachstum teuer erkauft?

Lieber Leser,

nicht übermäßig gefragt waren am Dienstagvormittag die VW-Vorzugsaktien. Dass bei den Papieren keine wirkliche Kauflaune aufkommt, dürfte zum einen technische Gründe haben, nachdem die wichtige Unterstützung bei 140 Euro nach unten durchbrochen wurde. Hinzu kam eine Nachricht, die nur auf den ersten Blick positiv anmutet.

20%iges Absatzplus in Übersee in Aussicht gestellt

So kündigten die Wolfsburger an, ihren Fahrzeugabsatz in den USA in diesem Jahr um mindestens 20% steigern zu wollen. Statt der 320.000 Autos, die 2016 an den Amerikaner bzw. die Amerikanerin gebracht wurden, sollen es 2017 wenigstens 385.000 Einheiten werden. Dass diese an und für sich sehr erfreuliche Mitteilung den Kursen der VW-Aktien keinen Auftrieb verlieh, lag daran, dass der größte europäische Autokonzern dieses Ziel durch Preissenkungen erreichen will.

Belastung für ohnehin überschaubare Gewinnmarge

Künftig will sich VW bei den Verkaufspreisen in Übersee stärker am Durchschnittsverdienst der US-Bürger orientieren. Bislang lagen die Verkaufspreise – teils sogar recht deutlich – über denen vergleichbarer Autos anderer Hersteller. Bedenkt man, dass am amerikanischen Fahrzeugmarkt von jeher ein erheblicher Preisdruck herrscht und die Wolfsburger bei ihrer Kernmarke eine Gewinnmarge von gerade einmal rund 2% generieren, wird die angekündigte Expansionsstrategie den Ertrag negativ beeinflussen. Im schlimmsten Fall wechselt VW 2017 in den USA nur Geld oder erwirtschaftet unterm Strich am Ende sogar Verluste, zumal der Euro sich gegen den Greenback weiter erholen könnte.

Trotz der günstigen Bewertung droht in den kommenden Wochen und Monaten ein Test des zentralen Supports um 127 Euro. Auf diesem Niveau können Sie den Aufbau einer ersten kleineren Position dann eventuell in Betracht ziehen, wenn Sie bereit sind, die Papiere im Zweifel auch mehrere Jahre zu halten.

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