Lieber Leser,
am Dienstag präsentierte SGL Carbon seine Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016. Im Anschluss legte die Aktie des Kohlefaser-Spezialisten, die bereits am Montag im Vorfeld der Zahlen sehr gefragt war, um knapp 4% zu. Von diesem Zuwachs ist allerdings am Mittwochvormittag kaum noch etwas übriggeblieben.
Fehlbetrag signifikant reduziert
Für den zeitweiligen Höhenflug war vor allem die Tatsache verantwortlich, dass das Unternehmen 2016 den Fehlbetrag im Zwölfmonatsvergleich von 295 auf 111,7 Mio. Euro reduzieren konnte. Ebenfalls erfreulich entwickelte sich das Betriebsergebnis (EBIT), das um 51,1% auf 20,7 Mio. Euro zulegte, wobei hierzu auch ein positiver Sondereffekt beitrug. Demgegenüber gingen die Erlöse im fortgeführten Geschäft um 2,5% auf 769,8 Mio. Euro zurück.
Schwarze Zahlen noch nicht absehbar
Für das laufende Jahr erwartet SGL Carbon ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Gleichzeitig soll das EBIT vor Einmaleffekten überproportional zulegen. Beim Konzernergebnis rechnet der Vorstand allerdings weiter mit einem Verlust, der aber nur noch im zweistelligen Millionenbereich liegen soll. Offenbar trägt der im wesentlichen abgeschlossene Konzernumbau erste Früchte, die jedoch noch nicht genügen, um es in die Gewinnzone zurückzuschaffen. Vor diesem Hintergrund erklärt es sich, dass nach dem Kurssprung schnell größere Gewinnmitnahmen einsetzen. Sollte sich die zuletzt gesehene Eintrübung des Gesamtmarktumfelds fortsetzen, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, wann die Aktie ihr 2016er-Tief bei gut 7,50 Euro nochmals testet.