Liebe Leser,
wenige Tage nach der Ausweitung des massiven Bilanzskandals bei seiner italienischen Tochter machte BT erneut mit schlechten Nachrichten von sich reden. Vor allem wegen Abschreibungen und Rückstellungen infolge aufgedeckter Fehlbuchungen in Italien brach der Gewinn im 3. Quartal mit 374 Mio £ auf weniger als die Hälfte ein. Nach derzeitigem Stand muss BT wegen der künstlich aufgeblähten Bilanzen insgesamt rund 530 Mio £ abschreiben. Immerhin stieg das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) um 18% auf 1,87 Mrd £.
Nach der Hiobsbotschaft brach die Aktie um fast ein Fünftel ein
Der Umsatz kletterte dank der Übernahme des britischen Mobilfunkprimus Everything Everywhere (EE) nominell um knapp ein Drittel auf 6,13 Mrd £. EE war zuvor ein Joint Venture von der Deutschen Telekom und der französischen Orange. Ohne den Zukauf und um Sondererlöse bereinigt wäre der BT-Umsatz – zum großen Teil
wegen des Italien-Geschäfts – um 1,5% gesunken. Mit dem Kauf von teuren Fernsehrechten für Fußballspiele wurden Kunden für das Fernseh- und Breitband-Angebot gewonnen.
Die Geschäftsbereiche EE und Openreach zeigten auch ermutigende Zahlen. Wegen des Bilanzskandals hat BT seine Gewinn- und Umsatzprognose für die kommenden 2 Jahre zusammengestrichen. Der Konzern sieht vor allem im Bereich der Staatsaufträge und im Großkundengeschäft eine flaue Geschäftslage. Nach der Hiobsbotschaft brach die Aktie um fast ein Fünftel ein. Zwar bekräftigte BT die Prognose, im laufenden Geschäftsjahr ein bereinigtes EBITDA von 7,6 Mrd £ zu erzielen, aber das half nicht mehr.