An Mythos, Kraft und Schein hat Gold bislang nichts eingebüßt.
Gold ist wegen seiner historischen Geldfunktion vor allem auch ein politisches Metall. Es fungiert als Barometer für Krisen. Von daher wundert es nicht, dass es als Feind des Papiergeldes angesehen und im Preis immer wieder gedrückt wird. Menschen suchten früher eine allgemein anerkannte Tauschware, um gegen diese eine andere Ware zu bekommen. Gold kam vor allem wegen seiner Eigenschaften diese Position zu. Es war selten, kostbar, teilbar und unverwüstlich, im Gegensatz zu anderen Zahlungsmittel wie Reiskörner, Edelsteine oder seltenen Muscheln. Gold war Zahlungsmittel, ein Mittel zum Aufbewahren von Werten und ein Mittel zur Bestimmung des Wertes zugleich. Heute ist es nicht anders, nur dass unser Papiergeld ein staatlich verordnetes Zahlungsmittel ist.
Ob es aber langfristig auch als Wertaufbewahrungsmittel taugt, wenn sich die Teuerung allein schon an diesem „Mittel“ vergeht und der Zins und Zinseszins den Geldberg immer schneller wachsen lässt? Auch von Seltenheit kann nicht mehr die Rede sein, seit Geld unbegrenzt aus dem Nichts gezaubert werden kann. Um Gold zu besitzen, wurden einst Kriege geführt, andere Länder überfallen und Millionen von Menschen ins Unglück gestürzt. Selbst manch Herrscher stürzte über diesen Stoff. Gold wird auch immer wieder „Relikt der Barbarei“ genannt. Doch sind die Kämpfe um Öl und so manche Währung dieser Welt nicht weniger barbarisch?
An Mythos, Kraft und Schein hat Gold bislang nichts eingebüßt, außer seine Geldfunktion. Sie wurde per Gesetz vollends 1971 durch einfaches Papier ersetzt, versehene mit dem Vertrauen, dafür auch immer eine Ware zu erhalten. Geld ist nichts anderes als Kredit. Die Leistung muss erst noch erbracht werden. Weil es aber immer mehr solches Geld gibt, muss man seit Jahren immer mehr von den bunten Scheinen auf den Tisch blättern, um Waren zu kaufen. Nicht von ungefähr steigen Sachwerte (Rohstoffe) im Preis. Gold verkündet auf dem Hügel der 1000-Dollar-Marke dass es im Finanzsystem schon recht heiss geworden ist.