BND-Spitzelaffäre verärgert afghanische Regierung. Kabul will Bundesregierung zur Rede stellen.
Die Abhöraktion des Bundesnachrichtendienstes (BND) gegen den afghanischen Handels- und Industrieminister Amin Farhang hat in Kabul nach Informationen der Financial Times Deutschland (Freitagausgabe) für Verärgerung gesorgt. Zwar will sich die afghanische Regierung nicht zu dem Vorfall äußern, solange sie nicht direkt mit Berlin gesprochen hat, doch in Regierungkreisen in Kabul ist von „Enttäuschung“ die Rede.
„Wir werden das Thema in den nächsten Tagen bei der Bundesregierung ansprechen“, sagte der afghanische Außenminister Rangin Dadfar-Spanta der FTD am Donnerstag. Offensichtlich will die Regierung von Präsident Hamid Karzai das gute Verhältnis zu Berlin nicht belasten. Dennoch war aus Kabul zu hören, dass weder die Bundesregierung noch der BND bisher mit Farhang kommuniziert oder sich gar dafür entschuldigt hätten, dass sie den Minister eines befreundeten Landes haben überwachen lassen. Farhang selber lehnte es gestern ab, zu dem Vorfall Stellung zu beziehen.
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