Griechischer Schriftsteller Petros Markaris hält Schuldenkrise für "Desaster". "Es gibt kein Geld für neue Filme, die Theatersubventionen werden schon seit der zweiten Hälfte des vorigen Jahres nicht mehr gezahlt. Die Theater haben von den Banken Kredite bekommen. Jetzt können sie diese Kredite nicht zurückzahlen."
Petros Markaris, der derzeit bekannteste Schriftsteller Griechenlands, sieht das ganze Land angesichts der Finanzkrise unter Hochspannung. Schwer betroffen sei auch die Kulturszene: "Es gibt kein Geld für neue Filme, die Theatersubventionen werden schon seit der zweiten Hälfte des vorigen Jahres nicht mehr gezahlt. Die Theater haben von den Banken Kredite bekommen. Jetzt können sie diese Kredite nicht zurückzahlen." Auch sei der Buchmarkt fast um die Hälfte eingebrochen.
"Es ist ein Desaster" sagte Markaris im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstagausgabe). "Ich sage immer, die Kultur ist ein Hauptgericht, das von den Politikern wie eine Nachspeise behandelt wird. Und wenn man so weit ist wie in Griechenland, dann wird man an der Nachspeise sparen und nicht an der Bohnensuppe." Ein Teil der Menschen begreife, dass es keine Alternative zu dem beschlossenen Sparpaket gebe.
"Doch viele fragen sich auch, warum wir eigentlich immer nach der Pfeife der Europäer tanzen sollen." Die Griechen hätten nicht erwartet, dass die Europäer sie "so abschätzig" behandelten: "Das schmerzt, und das schmerzt besonders bei den Deutschen, weil die Griechen sich ihnen sehr verbunden fühlen." Der neue Kriminalroman von Markaris, "Faule Kredite", wird in der kommenden Woche auf Deutsch erscheinen.
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