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Ibiza: Aufstieg des Geldes

Interessante Lektüre und Diskussion am Strand von Ibiza. Im Süden lacht nicht nur die Sonne, sondern auch der Südländer. Erfreut sich dieser doch vieler Vorteile, die man im verregneten Deutschland vergeblich sucht.

 

Bild Nr. 29931 - 6 mal gesehen
Strandlektüre in Ibiza - Geldsystemkrise am Ballermann angekommen?

 

von Michael Mross

„Taxi? Taxi? Black Taxi?“ fragt eine obskure Gestalt auf dem Weg zum Strand. Kurze Verhandlung – und schon geht’s zum Discountpreis an die türkisen Gestaden der Sonneninsel Ibiza – die in diesen Tagen nicht nur Wetter-technisch Vorteile bietet: 30 Grad, Wasser 24 Grad.

In Spanien ticken die Uhren eben noch anders – zum Vorteil des Verbrauchers. Der Südstaatler nimmt es halt mit Bestimmungen und Steuern nicht so genau. Das kommt manchmal auch der breiten Volksmasse zugute. Welcher arbeitende Familienvater kann sich heutzutage noch ein Taxi leisten? Insofern sind „schwarze Taxis“ die Antwort auf fehlende Marktwirtschaft und Überregulierung.

Am Mare Nostrum sicher angekommen, heißt es per Handtuch noch ein Fleckchen Strand abstecken und Nachbarn checken: Ist vielleicht ein Dieb dabei? Nebenan schmökert jemand in einem Buch – und ich staune nicht schlecht über den Titel: „Der Aufstieg des Geldes“ von Niall Ferguson.

Diese Strandlektüre ist eine echte Überraschung! Denn normalerweise versteckt sich der Balearen-Tourist hinter der „BILD“ oder allenfalls noch der „Superillu“. Sollten sich die Probleme im Geldsystem etwa schon bis Ballermann herumgesprochen haben?

Angesichts der geldtheoretischen Lektüre  entwickelt sich sofort eine Diskussion mit meinem Strandnachbarn (der unerkannt bleiben wollte) über das Geldsystem, Euro, Dollar, Schuldenkrise. Wir kommen zu dem Schluss: „Lange geht’s nicht mehr“ – Gold als einzige Rettung.

Trotzdem – so der Gegenstand der Diskussion – machen die Südländer eigentlich alles richtig: Sie schuften sich nicht zu Tode, machen fleißig Siesta, und profitieren obendrein noch von niedrigeren Steuern als in Deutschland. Schwarze Kassen lassen das Geld am Fiskus vorbei strömen. Sollte das Geldsystem also zerbrechen und der Euro wertlos werden, so hat der Süden in der Zwischenzeit ein besseres Leben gehabt – während sich die Deutschen kaputt schuften. Schön blöd.

Das ist der Preisvorteil in Spanien:

  • Niedrigere Mehrwertsteuer
  • Wein 50% billiger
  • Kaffee 20% billiger
  • Sprit 30%  billiger
  • Kippen 20% billiger
  • Keine Flugticketabgabe
  • Keine Klima-Abgaben
  • Keine Abstauberplakette
  • Niedrigeres Renteneintrittsalter
  • Funktionierender Schwarzgeldmarkt
  • Lasche / keine Kontrollen

Was für ein Dolce Vita! Und wenn’s Geld fehlt, zahlt Deutschland! Frage also: Wer hat das bessere Leben?

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