Mit einem CDS-Volumen von brutto fast 306 Milliarden US-Dollar ist Italien derzeit weltweit Spitzenreiter vor Brasilien (179 Milliarden Dollar) und Spanien (176 Milliarden Dollar). Dabei scheint bei den Anlegern vor allem die Wettlust gegenüber Italien und Spanien zu steigen: Seit Mitte Juni haben sich die Wetten auf Italien um 23 Milliarden Dollar erhöht, die auf Spanien um 18 Milliarden.
Auf kein anderes Land sind derzeit mehr Kreditausfallwetten, sogenannte CDS, abgeschlossen als auf Italien. Mit einem CDS-Volumen von brutto fast 306 Milliarden US-Dollar ist das Land derzeit weltweit Spitzenreiter vor Brasilien (179 Milliarden Dollar) und Spanien (176 Milliarden Dollar). Dabei scheint bei den Anlegern vor allem die Wettlust gegenüber Italien und Spanien zu steigen: Seit Mitte Juni haben sich die Wetten auf Italien um 23 Milliarden Dollar erhöht, die auf Spanien um 18 Milliarden.
Das geht aus Zahlen der US-Handelsplattform DTCC hervor, die nach eigener Darstellung 98 Prozent aller derartigen Geschäfte weltweit erfasst. Sollte bei einem der Länder ein Zahlungsausfall eintreten, wird allerdings nicht die gesamte Summe fällig, weil sich die Wettpartner teilweise mit Gegengeschäften absichern. Bei einem Zahlungsausfall Italiens müssten demnach maximal 25 Milliarden Dollar, für Spanien 18 Milliarden Dollar netto ausgezahlt werden. Selbst bei dieser Summe haben Experten jedoch Zweifel, ob die Beteiligten ihren jeweiligen Wettbeitrag aufbringen können.
Zahlungsausfälle einzelner Wettpartner könnten die Finanzmärkte zusätzlich erschüttern. CDS haben eine ähnliche Funktion wie Versicherungen: Gläubiger kaufen sie, um sich gegen den Zahlungsausfall ihrer Schuldner abzusichern. Allerdings kaufen auch Hedgefonds CDS, die keine gefährdeten Staatsanleihen in den Büchern haben. Sie spekulieren, dass wegen der immer bedrohlicheren finanziellen Situation des Schuldners die CDS teurer und irgendwann auch fällig werden. DER SPIEGEL 31/2011