Chefvolkswirt der Deutschen Bank rechnet mit weiteren Kurseinbrüchen an den Börsen. Tom Mayer: “Es könnte Verluste geben“. - “Schlechte Nachrichten sind immer unangenehm für Märkte“. Ökonom: Abstufung der USA durch Ratingagentur ist “historisch denkwürdiges Ereignis“ und ein “Warnschuss“ für die US-Politik.
Berlin. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Tom Mayer, rechnet
nach der Herabstufung der Bonitätsnote der USA durch die Ratingagentur
Standard & Poor´s mit weiteren Kurseinbrüchen an den Börsen.
Mayer sagte BILD am SONNTAG: “Schlechte Nachrichten sind immer
unangenehm für Märkte.“ Er rechne zwar nicht mit einem weltweiten
Börsencrash, aber: “Es könnte Verluste geben.“
Der Ökonom hält außerdem einen Anstieg der Inflation in Deutschland
durch die Politik der Zentralbanken für möglich: “Die Zentralbanken
werden eine höhere Inflation nicht nur tolerieren, sondern sogar
im Namen der Finanzstabilität herbeiführen.“ Eine Staatspleite
der USA hält er jedoch für ausgeschlossen: “Die USA bleiben weiter
zahlungsfähig.“ Mayer betonte jedoch den Ernst der Lage: “Die
Lage ist weiter ernst und die Aussicht ist nicht rosig. Die Herabstufung
der USA ist ein historisch denkwürdiges Ereignis, das man als
Warnschuss für die Politik der USA sehen muss.“
Anlegern rät Mayer, an ihren Aktien vorerst festzuhalten: “Panik
führt zu schlechten Entscheidungen. Dabei verliert man immer
Geld. Die Kurse werden sich auch wieder erholen.