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Berggruen will Banken rekapitalisieren

Berggruen in der F.A.Z.: "Es ist wie beim Poker. Die Spieler auf der anderen Seite wollen sehen." Karstadt-Eigner für Stärkung des Europäischen Parlaments und Rekapitalisierung der Banken. „Man hätte einmal ein Paket auf den Tisch legen sollen, dass so groß ist, dass es den Märkten die Sprache verschlägt.“

 

Der Investor, Mäzen und Philanthrop Nicolas Berggruen spricht sich zur Rettung der europäischen Idee für eine deutliche Stärkung der Rechte des Europäischen Parlaments aus. Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z./Dienstagsausgabe) fordert der Karstadt-Eigner, der zudem Chef eines nach ihm benannten politischen Beratungsinstituts ist, eine sehr viel stärkere Koordinierung und bessere demokratische Legitimation der europäischen Politik.
 
Die bisherigen Rettungspakete sind nach seiner Meinung viel zu klein: „Man hätte einmal ein Paket auf den Tisch legen sollen, dass so groß ist, dass es den Märkten die Sprache verschlägt.“ Die Beträge, die derzeit im Raum stünden, seien den Akteuren auf den Finanzmärkten zu greifbar: „Es ist wie beim Poker. Die Spieler auf der anderen Seite wollen sehen.“ Die Aufstockung der europäischen Krisenfonds müsse zudem mit einer Rekapitalisierung der europäischen Banken mit privatem Kapital einhergehen, auch wenn das die Position der Altaktionäre verwässere.
 
Eurobonds hingegen seien nur im Rahmen einer langfristigen Lösung sinnvoll: „Gemeinschaftliche europäische Anleihen darf es nur geben, wenn ganz klar ist, dass die Länder Europas zu unbedingter fiskalischer Disziplin gezwungen werden“, sagt Berggruen in der F.A.Z. Das könne zum Beispiel durch die Entmachtung nationaler Finanzpolitiken geschehen.
 
Im Rahmen seines Europäischen Reformprojekts wird Berggruen unter anderen von den ehemaligen Regierungschefs Felipe Gonzalez, Gerhard Schröder und Guy Verhofstadt sowie von den Wissenschaftlern Robert Mundell und Nouriel Roubini beraten.
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