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Schweiz: Heim ins Reich

Sieht man die Ereignisse von Seiten der Europäischen Gemeinschaft so wurde die Schweiz  quasi sturmreif für den Euro geschossen. Eine Bindung des Schweizerischen Franken an den Euro ist nichts anderes als ein Staatsstreich. - Die gestrige Entscheidung ist im Grunde genommen totalitär, ja sie ist geradezu eine Konterrevolution gegen das eigene Volk.

 

von Artur P. Schmidt

Aushebelung des Marktes

Wurden die Schweizer jetzt in einer Millisekunde 10 % ärmer oder aber wird die Festsetzung des Wechselkurses auf 1.20 zum Euro ihrer Wirtschaft neue Wachstumsimpulse verleihen? Nun, die Wahrheit ist, dass die Schweiz schon lange unter dem starken Franken leidet und dass sich Ihre Wirtschaft bis jetzt wie zuvor in den 80er Jahren die bundesdeutsche Wirtschaft mit der starken D-Mark erstaunlich gut diesen Verhältnissen angepasst hat. Wachstumsimpulse kommen nicht allein von einer wettbewerbsfähigen Währung, sondern vor allem von innovativen Unternehmen, die ihre Produkte wegen ihrer Überlegenheit zu einem höheren Preis anbieten können.

Und hier schneidet die Schweiz immer noch sehr gut ab und es wäre auch möglich bei dem bisher undenkbaren Wechselkurs von 0.8 zum Euro, d.h. einer weiteren Abwertung des Euro um 20 % gegenüber einer Parität wettbewerbsfähig zu bleiben. Man unterschätzt die Unternehmen, wenn man glaubt, nur die Außerkraftsetzung der Marktmechanismen würde eine Lösung bringen. Deshalb kann die These aufgestellt werden, je mehr die Schweizerische Nationalbank aufwertet, desto geringer wird der Wettbewerbsdruck auf die schweizerischen Unternehmen werden.

Zwangsheirat mit der EU


Sieht man die Ereignisse von Seiten der Europäischen Gemeinschaft so wurde die Schweiz heute quasi sturmreif für den Euro geschossen. Als Deutscher, der seit Jahren in der Schweiz lebt, tut es einem in der Seele weh mitzuerleben, wie sich eine Nation an eine Währung bindet, deren Abwertungspotential gegenüber anderen Hartwährungen, zu denen der Schweizerische Franken seit heute nicht mehr gehört, nahezu grenzenlos erscheint.


 Was das schweizerische Volk bisher nicht realisiert hat ist, dass der schweizerische Nationalbankpraesident quasi den Anschluss der Schweiz  an den Euroraum beschlossen hat, und damit das schweizerische Volk quasi über die Hintertür in die Europäische Gemeinschaft führen will.


Ein solcher Beitritt muss unter den aktuellen Konstellationen jedoch ganz im Sinne Kants kategorisch abgelehnt werden. So lange Griechenland total pleite, Portugal nahezu pleite, Spanien fast pleite, Italien möglicherweise pleite, Frankreich  bald pleite und Deutschland zukünftig pleite ist, kann ein solcher Beitritt nicht vollzogen werden. Eine Bindung des Schweizerischen Franken an den Euro als angebliche Hilfe für die Wirtschaft ist nichts anderes als ein Staatsstreich, der in der Wirtschaftsgeschichte seinesgleichen sucht. Die Begründungen sind nicht stichhaltig und genauso vage wie das was die Märkte daraus machen werden.



Der Exodus einer Hartwährung

Um den schweizerischen Franken an den Euro zwanghaft zu koppeln wird es in Bälde einen solchen Überhang an Schweizer Franken geben, dass es zu neuen riesigen Blasen im Alpenstaat kommen wird. Der schweizerische Immobilienmarkt und schweizerische Anleihen scheinen die Topkandidaten hierfür zu sein, die von dieser Geldflut massiv beeinflusst werden. Noch ist es ruhig in den schweizerischen Kantonen, was jedoch heute geschah ist nichts anderes als eine Entmündigung der schweizerischen Demokratie. Es ist ein Außerkraftsetzen derjenigen Prinzipien, die die Schweiz groß gemacht haben.


Ein ehemaliger Hedgefondsmanager wird hiermit zum Statthalter eines postmodernen Gelddarwinismus, der auf nichts anderes darstellt als ein Ermächtigungsgesetz für den Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft. Doch wehret den Anfängen, denn Hildebrand ist durch eine wahrhaft hohle Gasse gekommen. Die Schweiz sollte sich jetzt an die Schlacht bei Murten besinnen, jetzt geht es darum dass die Schweizer aufstehen und sich erheben gegen die Enteignung der Bürgers durch das Verwässern ihrer Währung. Es bleibt zu hoffen, dass die schweizerischen Politiker, allen voran der Bundesrat, erkennen, dass die angebliche Lösung keine Lösung ist, sondern den Untergang der Schweiz als autonomes neutrales Land einleitet.



Beraubung der Freiheit


Wer seine Währung aufgibt, gibt seine Identität auf, wir Deutsche mussten dies leidvoll erleben, denn wir wurden nie gefragt, ob wir eine neue Währung wollen. Diese ist bis heute nicht demokratisch legitimiert. Das ausgerechnet das Land der Basisdemokratie, die Schweiz, sich an eine Schwachwährung koppelt, war zwar angekündigt und deshalb leider erwartbar, aber dies macht die Entscheidung weder nachvollziehbar noch sinnvoll.


Liebe Schweizer, erhebt euch, steht auf, erinnert euch an Wilhelm Tell und geht auf die Barrikaden. Heute hat man euch Eurer Freiheit beraubt und glaubt mir, Schiller hat sich heute in seinem Grabe herumgedreht. Die Bankster der Schweizerischen Nationalbank haben euch heute, liebe Schweizer, entmündigt und die Politiker damit ermächtigt euch zu enteignen.


Wenn Michael Mross von mmnews von einem Übergang in die Planwirtschaft spricht, so ist diese Aussage fast zu harmlos. Die gestrige Entscheidung ist im Grunde genommen totalitär, ja sie ist geradezu eine Konterrevolution gegen das eigene Volk. Nicht mehr das Volk trifft jetzt die Entscheidungen in der Schweiz, geschweige denn die Politik, sondern die höchste Elite der Bankster hat die Macht übernommen.


Die Bürgerenteignung der Schweizer ist seit heute Realität, denn es gibt nichts schlimmeres für den Werterhalt von Anlagen als den Machtspielen von Notenbankern ausgesetzt zu sein. Der Murten-Moment in der Schweiz wird kommen und dieser könnte alles andere als friedlich ausgehen, denn niemand kann ein Volk ungestraft enteignen.

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