Kaum ist der EFSF im Bundestag durchgewunken, geht auch schon die Debatte um mehr Geld los. Guy Verhofstadt: EFSF braucht Billionenvolumen. Chef der Liberalen im EU-Parlament fordert Euro-Bonds als Weg aus der Krise.
Guy Verhofstadt, Chef der Liberalen im EU-Parlament, sieht mit der deutschen Mehrheit für den EFSF kein Ende der Krise im Euro-Raum und fordert eine Aufstockung des Rettungsschirms. „Wir reden über Billionen, und das ist realistisch. Wie sonst sollen EFSF und später ESM Anleihen kaufen, gefährdete EU-Länder auffangen und auch noch die Banken rekapitalisieren?“, sagte Verhofstadt der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „Die Welt“ (Freitagausgabe). „Wenn wir nicht endlich den Mut für eine umfassende Lösung haben, wird es noch teurer. Am Ende dieser Krisengeschichte werden wir nach 18 Monaten Halb-Entscheidungen mehr gezahlt haben als mit einem richtigen System“, fügte Belgiens Ex-Regierungschef hinzu.
Zugleich forderte Verhofstadt die Einführung von Eurobonds. „Ohne Euro-Bonds kommen wir nicht aus der Krise. Wir haben heute keine Stabilität auf dem Anleihemarkt mehr“, sagte er. „Nur ein gemeinsamer Anleihemarkt bringt enorme Liquidität und damit niedrige Zinsen.“