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Barroso: Deutschland muss Solidarität üben

EU-Kommissions-Chef: Deutsche Verluste wegen Rettungsschirmen sind "verkraftbar". Es könne sein, dass Deutschland "als größte Wirtschaft Europas auch im eigenen Interesse für den Erhalt des Euro, unserer Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze Solidarität üben" müsse.

 

Der Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, hält mögliche finanzielle Folgen für Deutschland durch die im Rahmen der Rettungspakete eingegangenen Bürgschaften für Griechenland und andere Schuldenstaaten für "verkraftbar".
 
Es könne sein, dass Deutschland "als größte Wirtschaft Europas auch im eigenen Interesse für den Erhalt des Euro, unserer Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze Solidarität üben" müsse, sagte Barroso in einem Interview der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe). "Aber das ist verkraftbar im Vergleich zu dem, was uns blühen würde, wenn der Euro auseinanderbricht." Deutschland habe durch die Kredite und Garantien für Euro-Schuldenstaaten bisher kein Geld verloren, betonte der EU-Kommissionspräsident. "Trotzdem verstehe ich die Sorgen der deutschen Steuerzahler sehr gut. Aber man muss auch sagen, dass Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas am meisten vom Euro profitiert."
 
Barroso weiter: "Auch wenn die Hilfen für andere  Euro-Staaten Solidarität von den deutschen Steuerzahlern erfordert, am Ende ist es gut für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland." Auf die Frage, ob er den Steuerzahlern sein Ehrenwort geben werde, dass kein deutsches Steuergeld durch die Hilfen verloren gehe, sagte Barroso: "Ich kann mein Ehrenwort nur für Dinge geben, die ich zu verantworten habe. Ich kann aber nicht dafür gerade stehen, was andere Personen oder Regierungen der Mitgliedsländer in eigener Verantwortung tun."
 
Die Angriffe Griechenlands gegen deutsche Politiker wegen der Finanzhilfen kritisierte der EU-Kommissionspräsident scharf. "Das ist wirklich paradox. Deutschland ist der größte Geber und sollte dafür eigentlich jeden Tag gelobt werden. Stattdessen wird der helfenden Hand misstraut. Ich bedaure das." Es schade der europäischen Einigung, "wenn es keinen Respekt für die Hilfe gibt".
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