Ermittler verhaften mutmaßliche russische Spione. Ein Einsatzkommando des Bundeskriminalamts habe am vergangenen Dienstag in Marburg und Balingen zwei Personen verhaftet, die im Verdacht stehen, für den russischen Auslandsgeheimdienst SWR gearbeitet zu haben.
Die deutschen Sicherheitsbehörden haben einem Medienbericht zufolge ein mutmaßliches russisches Agentenpaar festgenommen, das seit mehr als 20 Jahren legendiert in Deutschland operiert haben sollen. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab meldet, sei dies der erste derartige Fall von "Illegalen" seit der Wiedervereinigung.
Ein Einsatzkommando des Bundeskriminalamts habe am vergangenen Dienstag in Marburg und Balingen die beiden Personen verhaftet, die im Verdacht stehen, für den russischen Auslandsgeheimdienst SWR gearbeitet zu haben. Bei der Durchsuchung hätten die Beamten die Frau dabei überrascht, wie sie gerade vor einem Funkempfänger verschlüsselten Agentenfunk hörte. Bei den Verdächtigen stellten die Ermittler österreichische Pässe sicher, die offenbar auf einer fingierten Legende basieren. Danach will der Mann in Argentinien, die Frau in Peru geboren sein. Recherchen der deutschen Sicherheitsbehörden in Südamerika hätten allerdings ergeben, dass die Angaben nicht stimmen.
Die Ermittler vermuten, dass die Geheimdienstoperation noch zu Zeiten des legendären KGB begann. Der Mann sei 1988 nach Westdeutschland gezogen. Aufgefallen waren die mutmaßlichen Spione, nachdem das FBI im vergangenen Jahr einen Agentenring des SWR in den USA ausgehoben hatte. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stieß auf mehrere Hinweise, wonach sich auch in Deutschland mehrere Illegale aufhalten sollen. Noch sei allerdings unklar, worauf es die mutmaßlichen Agenten abgesehen hatten. Der Fall könnte die deutsch-russischen Beziehungen belasten. Beide Verdächtigen bestreiten die Vorwürfe.
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