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Rating Drama um Frankreich

Die Rating-Panne in Sachen Frankreich sorgt für Aufregung. Warum? Weil damit offenbar wird, was sowieso jeder weiß: Das Downgrade Frankreichs wird kommen. Es ist unvermeidlich und nur noch eine Frage der Zeit. - EU-Eliten blasen zum letzten Gefecht.  - Union fordert nach Rating-Panne EU zum Handeln auf.


Panne oder nicht: das Downgrade kam zu früh. Aber klar ist: irgendwann ist Frankreich auch pleite. Fakt ist jedoch: Jeder an den Finanzmärkten weiss, dass Frankreich angezählt ist. Mit der Rating-Panne wurde nur offenbart, dass alle Angst vor einer solchen Herabstufung haben.  Doch sie ist unvermeidlich.  Wir können also entspannt abwarten, bis Paris SOS funkt. Manch einer glaubt, dass dieser Schritt noch in diesem Jahr passiert, wahrscheinlich gegen Ende Dezember. Dann wird eben nicht S&P herabstufen, sonder Fitch.

Was das aber bedeutet, dürfte jedem klar sein: es bedeutet das Ende des Euros. Denn Frankreich kann nicht mehr gerettet werden. Ein Downgrade Frankreichs würde damit das globale Finanzsystem zum Zusammenbruch bringen, weil dann der Euro kollabiert - und mit ihm die anderen Fiat Währungen auch.

Unterdessen blasen die EU-Eliten zum letzten Gefecht: Der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus-Peter Flosbach, hat die US-Ratingagentur Standard & Poor's wegen der irrtümlichen Veröffentlichung einer Falschmeldung zur Kreditwürdigkeit Frankreichs scharf kritisiert und Konsequenzen gefordert. „Die Europäische Kommission soll endlich ihre Vorschläge zur Regulierung von Ratingagenturen vorlegen“, sagte Flosbach Handelsblatt Online.

Mit Blick auf die Rating-Panne warf der CDU-Politiker Standard & Poor's vor, „in höchstem Maß unprofessionell und grob fahrlässig“ gehandelt zu haben. „Einen besseren Beweis für meine ständige Forderung, dass wir für Rating-Agenturen endlich einen wirksamen zivilrechtlichen Haftungsrahmen brauchen, gibt es nicht“, sagte er. „Rating-Agenturen müssen für solches Fehlverhalten zur Rechenschaft gezogen werden.“

Damit sei es aber nicht getan, sagte Flosbach weiter. Nötig sei vielmehr eine stärkere Regulierung von Rating-Agenturen. Deren Aktivitäten müssten im Einklang mit den Grundsätzen der Integrität, Transparenz, Rechenschaftspflicht und guter Unternehmensführung stehen. „In der Europäischen Gemeinschaft sollen nur Ratings verwendet werden dürfen, die unabhängig, objektiv und von hoher Qualität sind“, sagte der CDU-Politiker. Die Rating-Agenturen müssten zudem „schnellstmöglich dafür sorgen, dass alle Marktteilnehmer der Qualität, Beständigkeit und Integrität der Ratings wieder vertrauen können.“

Die Agentur Standard & Poor's hatte am Donnerstag erklärt, wegen eines „technischen Fehlers“ Abonnenten ihres Dienstes eine Nachricht geschickt zu haben, wonach die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft wurde. Dies sei jedoch falsch, die Note Frankreichs bleibe bei der Top-Note „AAA“.
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