Die Taten der rechtsterroristischen "Zwickauer Zelle" entwickeln sich zum Geheimdienst-Skandal. Ein Verfassungsschützer soll bei sechs der neun Morde in der Nähe des Tatorts gewesen sein. Bei einem Mord habe er sogar im Café des Opfers gesessen.
Die mutmaßlichen Taten der rechtsterroristischen "Zwickauer Zelle" drohen immer mehr zum Geheimdienst-Skandal zu werden. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll ein Verfassungsschützer bei sechs der neun Morde in der Nähe des Tatorts gewesen sein. Bei einem Mord habe er sogar im Café des Opfers gesessen.
Die Rechtsextremen Uwe B. und Uwe M. sollen am 6. April 2006 den 21-jährigen Halit Y. in seinem Kasseler Internetcafé erschossen haben. Am Tatort soll auch ein Agent des hessischen Verfassungsschutzes gewesen sein. Wie die "Bild"-Zeitung weiter schreibt, waren beim Mord sechs Gäste im Café. Fünf hätten sich sofort gemeldet, nur der sechste sei zunächst unbekannt geblieben.
Die Polizei habe ihn anhand von Log-in-Daten an dem von ihm benutzten Computer erst zehn Tage nach der Tat ermittelt. Laut der Zeitung soll der Mann Mitarbeiter des Verfassungsschutzes in Hessen gewesen sein. Warum er sich nicht gemeldet hatte, habe er den Ermittlern so erklärt: Er habe nichts von den wenige Meter neben ihm abgefeuerten Schüssen gehört, sei einfach gegangen und habe zehn Tage lang keine Nachrichten gehört. Der Verfassungsschützer sei wieder freigelassen worden.
Nach "Bild"-Informationen ergab ein Bewegungsprofil der Polizei, dass der Agent bei sechs der neun Morde in der Nähe des Tatortes war. Nachdem der Verfassungsschützer aufgeflogen war, habe es keine "Döner-Morde" mehr gegeben.
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