EU-Kommissonspräsident schlägt Alarm: Euro-Zone ist mit der drohenden Ausweitung der Schuldenkrise auf Kernstaaten wie Frankreich nach Einschätzung der EU-Kommission in ernsthafter Gefahr. "Wir sind jetzt wirklich mit einer wahrhaft systemischen Krise konfrontiert".
Nach Einschätzung von EU-Kommissonspräsident Jose Manuel Barroso ist die Euro-Zone ist mit der drohenden Ausweitung der Schuldenkrise auf Kernstaaten wie Frankreich und Österreich in ernsthafter Gefahr. "Wir sind jetzt wirklich mit einer wahrhaft systemischen Krise konfrontiert", sagte EU-Kommissonspräsident am Mittwoch vor dem Europäischen Parlament in Straßburg.
"Das erfordert ein noch stärkeres Bekenntnis von allen und das könnte zusätzliche und sehr wichtige Maßnahmen erfordern." Durch eine Zersplitterung der EU könne man den Euro nicht stärken. Barroso sprach sich für eine stärkere wirtschaftliche Integration unter den 17 Ländern in der Euro-Zone aus, ohne dabei die verbleibenden zehn EU-Länder zu benachteiligen.
Die Schuldenkrise hat zuletzt noch mehr an Schärfe gewonnen, weil die Zinsen in allen Ländern ausser Deutschlands in allen Laufzeitbereichen nach oben sprangen. Damit steigen die Spannungen im Eurosystem, was nach Ansicht von Beobachtern auch zum Bruch führen könne. Einziger Ausweg könnte eine gemeinsame Euro-Anleihe sein, weil internationale Investoren allen anderen Ländern immer weniger trauen.
Besondere Sorge bereitet in diesem Zusammenhang Frankreich. Ein mögliches Downgrade könnte zu irreperablen Schäden und zum Zerbrechen des Euros führen, so Beobachter. Eine Verlust der Topbonität Frankreichs scheint aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein. In diesem Zusammenhang gab es auch immer wieder Spekulationen, dass Deutschland die Eurozone verlässt.
Die Ankündigungen Barrosos deuten jedoch auch darauf hin, dass Brüssel in letzter Sekunde die Einführung von Eurobonds erzwingen will. Die Vorbereitungen dazu laufen offenbar heimlich schon auf Hochtouren.