Privatbanken erwarten angeblich keine weitere Staatshilfe. Speziell die deutschen Banken seien in der Lage, die Verluste bei einem Griechenland-Schuldenschnitt zu tragen.
Kommen die Banken auch in Zukunft ohne Staatshilfen aus? Der Bankenverband meint ja: er hält die Branche für stark genug, ohne weitere staatliche Hilfspakete durch die Euro-Schuldenkrise zu kommen. Besonders die deutschen Privatbanken seien in der Lage, die Verluste bei einem Griechenland-Schuldenschnitt zu tragen - das versprach Bankenverbands-Präsident Andreas Schmitz am Mittwochabend Abend bei einer Veranstaltung der "Börsen-Zeitung" in Frankfurt. "Von neuerlichen Bankenrettungen durch die Staaten kann keine Rede sein."
Zu Beginn der Finanzkrise 2008 hätten die Geldhäuser die Staaten in Schwierigkeiten gebracht. "Mit der Krise im Euro-Raum aber ist es umgekehrt: Nun haben die Staaten die Banken in Schwierigkeiten gebracht - ohne dass wir deswegen nach Hilfe vom Staat rufen würden."
Die Banken hätten auf ihre griechischen Staatsanleihen bereits Milliarden abgeschrieben, so der Bankensprecher. Besonders stark betroffen von einem Griechenland-Schuldenschnit ist die Commerzbank. Diese hat über die Tochter Eurohypo besonders heftig in Athen "investiert". Die europäische Bankenaufsicht EBA fand bei der Bank eine Kapitallücke von über 5 Milliarden Euro. Aber auch die Commerzbank betont, ohne staatliche HIlfe auszukommen. Wie jedoch die von toxischen Papieren durchsetzte Bilanz der Eurohypo zurückgefahren werden kann, bleibt abzuwarten.
Noch Mitte Dezember schloss die Bundesregierung eine Verstaatlichung der Commerzbank nicht aus. Wenn es das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut nicht schaffe, sich bis zum Sommer genug Kapital zu beschaffen, werde Berlin den Bankenrettungsfonds Soffin reaktivieren und weitere Aktien des Finanzkonzerns übernehmen, heißt es laut dem Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL in Regierungskreisen. Man gehe davon aus, dass dem Bund bei einer Kapitalerhöhung die Mehrheit der Anteile zufallen würde.