Der frühere Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann erwartet schwere wirtschaftliche Folgen durch die Ausbreitung des Coronavirus – und zieht Parallelen zur Finanzkrise der Jahre 2007 und 2008.
„Als die Coronavirus-Epidemie in China ausbrach, war mir schnell klar, dass das für die ganze Welt auch wirtschaftlich gewaltige Dimensionen hat“, sagte Ackermann dem SPIEGEL. „Ich hoffe immer noch, dass es nicht so schlimm wird wie 2008, aber das haben zu Beginn der Finanzkrise auch viele gedacht.“
Ackermann sieht die Bankenbranche erneut als besonders gefährdet an. Die Institute seinen heute zwar besser kapitalisiert als vor der Finanzkrise und durch die Zentralbanken auch gut mit billigem Geld versorgt. „Aber viele Banken besonders in Europa sind nicht profitabel genug, um eine solchen Schlag einfach wegstecken zu können.“
Auch Staatshilfen hält Ackermann wieder für möglich. „Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt“, sagte er. „Aber die Regierungen werden der Wirtschaft insgesamt, also auch der Finanzwirtschaft, beistehen müssen.“